7130611-1997_23_19.jpg
Digital In Arbeit

L'ARTEpour Vart

Werbung
Werbung
Werbung

Die Idee „Kuropa” bedarf nicht nur, aber gerade kultureller Projekte. Vor genau fünf Jahren von Helmut Kohl und Francois Mitterrand promulgiert wurde der französischdeutsche Sender ARTE zum Paradebeispiel diesbezüglicher Aktivität.

0,4 Prozent Marktanteil weist die Statistik in Deutschland aus, im Quotenzeitalter eine klägliche Zahl; in Frankreich (3 bis 4 Prozent) läuft es besser, weil dort das Programm auch terrestrisch zu empfangen ist. Doch was bedeuten die Zahlen?

ARTE ist ein kleines, aber feines Qualitätsmerkmal europäischen Fernsehens. Ein Programm, das wie selbstverständlich in zwei der größten Sprachen Europas (deutsch und französisch) konzipiert und durch geführt wird, wo Niveau und Kultur noch die Maxime der Gestaltung sind - und bewußt nicht Optimierung ä la Mainstream: ARTE verhält sich zu gestandenen Privat-Kanälen etwa so wie ein Gedichtband zu täglich Alks.

Es gibt aber leider genug Indizien, daß die Wetterlage ungünstig ist: Seit Jahresanfang beispielsweise muß sich ARTE im deutschsprachigen Kabel den Sendeplatz mit dem Erfurter Kinderkanal teilen. Konkret heißt das, man kann ARTE erst ab 19.00 Uhr sehen. Solch scheibchenweise Demontage läßt Schlimmes befürchten.

Das Volk braucht Poesie wie das Brot. Dieses Wort der französischen Philosophin Simone Weil gilt (trotz seines Pathos). Erst recht für den reizüberflutenden Mediensektor. Nicht zuletzt deshalb muß sich Europa ARTE leisten.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung