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Digital In Arbeit

ßücherzentrale mit Computeranschluß

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Ecke Laudongasse-Skodagasse wurde das Haus des Buches, die Zentralbücherei der Gemeinde Wien, neu eröffnet. Diese moderne Büchereianlage ist die erste in ihrer Art in Österreich und durchaus dem internationalen Niveau angepaßt, obwohl sie im Vergleich zu anderen europäischen Büchereien eher' klein ist. Aber immerhin steht sie ausstattungsmäßig und vor allem technisch und verwaltungsmäßig auf der Rangliste eins. Ihre Datenspeicheranlage, die in der nächsten Zukunft mit dem Computer im Rathaus durch eine Telephonleitung verbunden sein wird, ermöglicht einen raschen und klaglosen Ablauf der Bücheraus- und rückgabe sowie eine Vereinfachung des Mahnsystems. Die Anlage ist jederzeit auch für statistische Zwecke verwendbar. Dadurch kann man auf schnellstem Weg beispielsweise feststellen, wie viele Leser sich für schöngeistige Literatur, wie viele für Technik oder für andere Wissensgebiete interessieren, aus welchen Berufsgruvpen und Bildungsschichten sich die Leserschaft zusammensetzt und vieles mehr. Es können sich sehr interessante Aspekte für die Bildungsarbeit ergeben und eine Unmenge von Möglichkeiten, die man heute noch gar nicht überblicken kann. Was diese Bücherei besonders auszeichnet, ist die Musikabtei-tung innerhalb des dichten

Bücherwaldes. 5000 Musikwerke und Noten kann sich der Liebhaber oder Student zu Gemüte führen. Die Platten können in den Tonboxen, wie sie in den Schallplattengeschäften üblich sind, abgehört werden oder auf Plattenpulten mittels Kopfhörer. Selbstverständlich laufen die Platten über eine Stereoanlage, wodurch die bestmöglichste Wiedergabe gewährleistet ist. Auch die Musikbibliothek ist sehr gut ausgestattet.

Im Haus des Buches kann man auch die neuesten Zeitschriften und Wochenzeitungen lesen. Denn

das Besondere in dieser Bücherei ist es ja gerade, daß sie eine sogenannte .Jlandbücherei“ ist, das heißt, die Bücher können vom Regal genommen und auf bereitstehenden Tischchen bequem durchgeblättert werden. Neben jedem Fachgruppenregal steht eine Suchkartei zur Verfügung, außerdem gibt es einen zentralen Nachschlagkatalog, der nach Autoren, Buchtiteln und Schlagworten geordnet ist. Momentan hat das Haus des Buches 60.000 Bücher zur Verfügung, man plant aber einen Ausbau bis zu 200.000 Exemplaren, loobet auch an fremdsprachige Literatur gedacht ist. Nachschlagewerke wie die Encyclopaedia Britannica und die amerikanische „Colliers“-Ausgabe zeigen etwas von der ausgestellten Qualität.

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