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Hilfe zur Selbsthilfe

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Erinnern wir uns: am 6. Mai 1976 erschütterten zahlreiche Erdstöße die friulanische Gegend. Als die Erde sich beruhigt hatte, waren 80.000 Menschen obdachlos geworden. Der Caritas-Verband griff damals leitend, koordinierend und anregend in die Hilfsaktion ein.

In einer Broschüre, die der Cari-. tasverband Kärnten nun herausgegeben hat, legen die Helfenden Rechenschaft über ihre Hilfe ab, die nicht nur darin bestand, den am schwersten betroffenen Friu-lanern ein erdbebensicheres Dach über dem Kopf zu geben, sondern den Menschen neuen Lebensmut einzuflößen. Ein Betrag von 81 Millionen Schilling stand der Caritas zur Verfügung, so daß 256 Häuser„ zwei Alten Wohnheime und ein Kindergarten gebaut werden konnten.

Aber das Wort „Hilfe zur Selbsthilfe“ charakterisiert die Caritas-Hilfe besser - die Friula-ner wurden gefördert, aber auch gefordert. Die Vergabe der Häuser wurde an Bedingungen geknüpft, die hart erscheinen mögen, denn die schwer betroffenen Familien mußten beim Bau der Häuser mitanpacken und über einen Fonds andere Friulaner unterstützen. Durch diesen Zwang konnten die Mitarbeiter der Caritas viele Menschen aus ihrer Lethargie reißen. Ständige Erfahrung der Helfer am Rande: „Auch Helfen will gelernt sein.“

CARITAS FRIAUL. ERDBEBENHILFE DER ÖSTERREICHISCHEN CARITAS IN FRIAUL 1976-1979. Herausgegeben vom Kärntner Caritasverband für Wohlfahrtspflege und Fürsorge. Klagenfurt 1979, 80 Seiten, Abb.; gegen eine Spende bei allen Caritas-Verbänden zu beziehen.

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