Die Sonnenseite des Schattens

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Es braucht mehr Dunkelzonen: ein Streifzug von Christopher Alexanders stadtplanerischen Visionen zur Schattenästhetik von Tanizaki Jun´ichiro.

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Es braucht mehr Dunkelzonen: ein Streifzug von Christopher Alexanders stadtplanerischen Visionen zur Schattenästhetik von Tanizaki Jun´ichiro.

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Persönliche Erfahrungen dieses Sommers: drückendere Hitze, stressigere Sonne, rascherer Sonnenbrand – einen „Sommer wie damals“ gibt es nicht mehr. Zugleich gewinnt der Schatten an Wert. Er wird wohltuender, erholsamer, notwendiger. Die klimatische Veränderung führt dazu, sich den kulturellen Bildern südlicherer Länder anzunähern. Am Horizont das Paradies: die Oase als Schutz vor sengender Sonne. Sie verdeutlicht, was Bäume schenken können: lebensspendenden Schatten. „Bäume sind etwas Kostbares. Bewahre sie. Lass sie unversehrt“, forderten bereits Christopher Alexander und Mitstreiter in den 1970er-Jahren. Ihr Werk „Eine Muster-Sprache“ versammelt Visionen zu Architektur und Stadtplanung, die heute wieder inspirierend sein können. Darin betonen sie, „wie wichtig es ist, Bäume intakt zu lassen“ und um sie herum soziale Räume zu schaffen.

Die zunehmende Bedeutung des Schattens wird von manchen Architekten noch immer negiert. Dem „Glaswahn“ verfallen, preisen sie weiter „lichtdurchflutete Wohnungen“ an. Wen kümmert´s, dass dann schwer erträgliche Temperaturen herrschen? Dass ästhetische Vorstellungen tyrannisch werden, wenn sie sich über reale Verhältnisse hinwegsetzen?

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