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Im klassischen Ebenmaß

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Baltasar Lobo wurde 1910 in der spanischen Provinz Zamora geboren. 1939 flüchtete er nach Paris, wo er nun schon mehr als ein halbes Jahrhundert lebt und arbeitet. In Frankreich und Spanien gilt er als der letzte große Bildhauer der klassischen Moderne; in Österreich war er bisher so gut wie unbekannt. Die Neue Galerie der Stadt Linz zeigt - exklusiv in Österreich -eine Retrospektive des Künstlers, der wie ein erratischer Block in der Kunstlandschaft unserer Zeit steht, eine umfassende Schau von fünfzig Werken der Bildhauerkunst, ergänzt durch achtzehn Zeichnungen.

Es ist keine beliebige Auswahl; vielmehr kann man von der ältesten Arbeit („Sitzende", 1940) bis

zur jüngsten („Augenblick des Glücks", 1990) die Stationen eines Lebenswerks verfolgen, das weniger von Wandlungen als von Stetigkeit bestimmt war, dessen zentrales Thema die Gestalt der Frau ist, oft als Torso dargestellt, in Bronze und Marmor, den Werkstoffen der antiken Kunst. Und er bekennt sich auch zum antiken Schönheitsideal. Nicht daß seine Arbeiten Repliken antiker Skulpturen wären! Die Spannweite seiner Kunst reicht von einer der Natur noch nahen Monumentalität bis zur fast völligen Abstraktion. Was ihn mit der Antike verbindet, ist eine innere Nähe: Der Mensch ist Maß der Dinge, und Maß der Kunst ist das Ebenmaß. (Bis 8. August)

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