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Innovation aus Europa

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„Innovatives Österreich“ ist heuer das Motto der Österreichwoche der Bundeswirtschaftskammer (FURCHE 43/1987)..Heimische Firmen sind auch an Projekten von EUREKA oder ESPRIT beteiligt.

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„Innovatives Österreich“ ist heuer das Motto der Österreichwoche der Bundeswirtschaftskammer (FURCHE 43/1987)..Heimische Firmen sind auch an Projekten von EUREKA oder ESPRIT beteiligt.

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EUREKA („European Research Coordination Agency“) ist eine auf Vorschlag von Frankreich gegründete Forschungsgemeinschaft, die versucht, den technologischen Rückstand Europas gegenüber USA und Japan aufzuholen. Ziel ist eine grenzüberschreitende Forschungs- und Entwicklungskooperation zwisehen Industrieunternehmen, primär auf dem Gebiete der Hochtechnologie.

Böse Zungen behaupten, EUREKA sei die europäische Antwort auf das amerikanische SDI-Programm. Tatsache ist, daß die Forschungsschwerpunkte breit gestreut sind und militärische Aspekte nur am Rande eine Rolle spielen.

So arbeiten in einem von Daimler Benz vorgeschlagenen Projekt

„Prometheus“ für „computerunterstütztes Autofahren“ nahezu alle wichtigen europäischen Automobilhersteller an Sensoren und Mikroprozessoren, die selbsttätig Kollisionen verringern oder gar verhindern sollen.

Das Forschungsspektrum reicht von Lasertechnik zur Zerstörung chemischen Abfalls über Massenproduktion aus tierischen Zellkulturen bis hin zu modernen Technologien für die ökologische Nutzung der Weltmeere. Insgesamt wurden über 30 Milliarden Schilling von 18 europäischen Regierungen bereitgestellt, um technologisch mit der Konkurrenz aus dem pazifischen Raum mithalten zu können.

Österreich ist auch dabei mit Keramikteilen für den Einsatz in Dieselmotoren, mit Ionenstrahl-Projektfonsmascrrinen, um mikroelektronische Bauteile noch exakter zu fertigen, und im Protein-Design, einem Analysesystem zur Aufklärung der dreidimensionalen Strukturen kleiner Eiweißverbindungen. Ziel unserer Teilnahme ist ein freier Zugang österreichischer Produkte zu allen Märkten und ein Teilhaben an den EUREKA-For-schungsergebnissen.

ESPRIT bildet eine Plattform für die europäische Industrie auf dem Gebiete der Informationsmikrotechnologie. Zwölf führende europäische Elektronik- und Computerhersteller konzipierten bereits 1982 ein gemeinsames strategisches Forschungs- und Entwicklungsprogramm. Ausschlaggebend dafür war die Kleinheit Europas.

Europa besteht aus vielen, zum Teil winzigen Telekommunikationsmärkten — jeder dieser nationalen Märkte ist sehr viel kleiner als der amerikanische oder japanische Markt—zu klein j edenf alls, um einen Telekommunikationsgiganten wie zum Beispiel IBM hervorbringen zu können. Trotz enormer staatlicher Subventionen und den geschützten nationalen Märkten wird so bald kein einzelnes europäisches Unternehmen fähig sein, die Amerikaner oder Japaner auf dem Gebiet der Telekommunikation und Informationstechnologie zu schlagen.

Ob mit vereinten Kräften aller europäischen Staaten die „Eurosklerose“, der Niedergang der alten Welt, aufgehalten werden kann, wird sich sicherlich bald zeigen.

Der Autor ist Mitarbeiter des Personalausbildungsbüros der Osterreichischen Nationalbank.

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