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Ein Schritt zu mehr Sicherheit

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Die Auseinandersetzungen um das der Atombombenbastelei bezichtigte Nordkorea offenbaren der Öffentlichkeit ein Problem, das bislang nur Fachleute interessierte: die Gefahr der Weiterverbreitung von Atomwaffen und damit die Zukunft des Atomwaffensperrvertrages, der 1995 nach 25 Jahren Gültigkeit auslaufen wird und bisher das Schlimmste verhindert hat.

Die Chancen für eine Verlängerung des „Vertrages über die Nichtverbreitung von Kernwaffen" (NW) im Frühjahr 1995 stehen nicht schlecht. Z,uvor müssen die Atommächte aber eine alte Forderung der UNO-Vollversammlung erfüllen: der Abschluß eines globalen Atomteststopp-Vertrages (CTBT). Ohne dieses Abkommen wird es keine NW-Verlängerung geben. Das haben die Blockfreien bereits unmißver-ständhch klargestellt.

Seit Ende Jänner wird in Genf im Rahmen der UN-Abrüstungskonferenz über einen CTBT verhandelt. Eine erste Zwischenbilanz „gibt zu Hoffnungen Anlaß". Vertragsentwürfe existieren schon. Probleme gibt es dennoch genug.

Breiten Konsens gibt es darüber, daß ein Atomtest-Stopp nicht nur Waffentests sondern auch sogenannte friedliche Nuklearexplosionen treffen soll. Noch sträuben sich der Iran und China, das ein Verbot des atomaren Erstschlags sowie Sicherheitsgarantien im CTBT sehen will. Großbritannien und Frankreich halten Sicherheitstests für weiter notwendig. Offen ist auch, wer die Einhaltung des Vertrages kontrollieren soll.

Sehr unterschiedlich sind die Vorstellungen über einen Endtermin. Bis Jahresende meinen die Blockfreien, spätestens bis September 1996 die USA. China warnt aber bereits vor überhasteten Verhandlungen und will keinesfalls vor 1996 abschließen - zu spät für die Verlängerung des Atomsperrvertrags, sollten die Blockfreien bei ihrer Forderung bleiben. Dann wäre die Welt allerdings um ein großes Stück gefährlicher.

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