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Kräfte freisetzen!

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Also keine Strukturpolitik, keine Erleichterung, die vielzitierte „Europareife“ zu erlangen? Strukturpolitik — ja, muß man darauf antworten, aber in der Weise, daß ganz allgemein eine leistungsfreundliche Wirtschaftspolitik betrieben wird, die alle Kräfte freisetzt, die es jedem in der Wirtschaft Schaffenden ermöglicht, seine Phantasie, seinen Pioniergeist und seine Initiative zu entfalten. Das heißt vor allem:

1. Anregung der Investitionen durch großzügige Möglichkeiten zur Kapitalbildung, die allen Rechtsformen von Unternehmen zugute kommen.

2. Echte Strukturpolitik und Programmierung im Bereich der öffentlichen Haushalte und der wirtschaftlichen Betätigung der öffentlichen Hand. Dazu zählen eine längerfristige BudgetpoMtik durch Ausbau ier Budgetprognose zu einem auch politisch verbindlichen Budgetkon-'.ept, weiters die vorausschauende Dotierung der Bedürfnisse der „Infrastruktur“, also des Schul- und Bildungswesens, des Verkehrsnetzes, der Volksgesundheit, der Energieversorgung usw. Dazu zählt auch die Entscheidung über Zukunftsfragen der verstaatlichten Industrie, etwa darüber, ob wirtschaftlich nicht lebensfähige Unternehmen weitergeführt und ob aus Gründen der Sicherung der Neutralität unrentable Wirtschaftszweige wie der Kohlenbergbau aus Budgetmitteln subventioniert werden sollen usw.

Es wäre kurzsichtig, würde man bei strukturpolitischen Konzepten eine große Aufgabe übersehen. Es ist die Konservierung der Natur, die Sorge um den Wasserhaushalt und die Reinhaltung der Luft. Hiebei geht es nicht nur um die physische, sondern auch um die psychische Gesundheit unseres Volkes.

Seit sich der Mensch wirtschaftlich betätigt, heißt Wirtschaft primär Bewegung und Evolution. Eine richtig verstandene Wirtschaftspolitik sollte diesen Prozeß nicht hemmen, sondern fördern.

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