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Krenn soll fest sein!

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Behutsamkeit, Weitherzigkeit und Festigkeit in Fragen des Glaubens und der Sitte — das sind Haltungen, die Befürworter und Freunde des neuen Wiener Weihbischofs Kurt Krenn, der am kommenden Sonntag geweiht wird, von ihm erwarten. Robert Prantner, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister an der Botschaft des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens bei der Republik Österreich sowie Professor für Ethik und Gesellschaftslehre, faßte im Gespräch mit der FURCHE Hoffnungen zusammen, die Kurt Krenn in jenen Bereichen erfüllen soll, für die er vom Papst als Wiener Weihbischof bestimmt wurde.

Für Prantner ist der Uberbegriff für alle künftigen Aktivitäten Krenns die Bereinigung von Flurschäden in der österreichischen Kirche, die „in Strategien gegen den Papst, gegen Erzbischof Hans Hermann Groer und Kurt Krenn sichtbar geworden sind“ . Der Gesandte des Malteser-Ritter-Ordens sieht Krenn als

„blitzgescheiten katholischen Wissenschaftler“ , der genau wisse, daß ein Bischof Lehrer, ein Theologieprofessor nur Interpret sei. Prantner gibt sich über die Ernennung Krenns „doppelt zufrieden“ , zumal er für die Bereiche Wissenschaft und Kultur zuständig sei.

Im Bereich der Wissenschaft, auch der Theologie, hat sich nach den Worten Prantners eine „Überlappung von Wissenschaft und Ubernatur“ entwickelt. Dieser „Fehlmeinung“ , die Religion als etwas Einsichtbares darstelle, gelte es entgegenzutreten. „Krenn steht treu zur katholischen Lehre von Ubernatur und Natur. Bezüglich des mit der Vermischung beider Bereiche auftauchenden Synkretismus wird Krenn nach dem Rechten sehen und dort mahnen müssen, wo es am Platz ist.“ Obwohl es, wie Prantner kon statiert, um die Kunst in Österreich „gar nicht so schlecht bestellt ist“ , muß doch etwas gegen die „Blasphemie in der österreichischen Kunstszene als Werk des Bösen“ unternommen werden. Das heißt, es geht „gegen die Laszivität, die die Würde des Menschen in den Schmutz zieht“ .

Eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe für den neuen Wiener Weihbischof sieht der Malteser-Gesandte im gesamten Kulturbereich, der in Österreich „sehr im Argen“ liege. Krenn - so wünscht sich Prantner — wird gegen „gnostisch-esoterische Kreise, die Theologie als Theosophie betreiben“ , auftreten müssen. Gegenüber diesen Einbrüchen — Prantner nannte hier die New-Age- Bewegung - sollte wieder auf die Notwendigkeit des Glaubensaktes verwiesen werden. Gleichzeitig, so Prantner, müßten auch die Grundwerte der Familie, der Wert des Menschen, der sittlichen Tugenden, der Sorge ums Gemeinwohl neu herausgestrichen werden.

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