Ein privater Hauhalt, so haben Schuldenberater errechnet, ist dann „überschuldet", wenn ,alle offenen Forderungen das Zwanzigfache der monatlichen Einnahmen übersteigen. Betroffene gibt es bereits in allen Bildungsschichten. Das „Leben auf Pump" hat bereits bedrohliche Dimensionen angenommen: 80.000 Haushalte sind de facto zahlungsunfähig, mehr als doppelt so viele stehen knapp davor.
Die Eröffnung eines Konkursverfahrens ist zwar bereits jetzt auch für zahlungsunfähige Verbraucher möglich, scheitert aber in der Praxis meist an den hohen Verfahrenskosten (zirka 30.000 Schilling). Eine solche Entschuldung ist außerdem davon abhängig, daß der Schuldner mindestens 20 Prozent seiner Verbindlichkeiten in einem Jahr zahlen kann und die Gläubiger diesem sogenannten „Zwangsausgleich" mehrheitlich zustimmen.
Für die meisten Betroffenen hängen die Trauben eines Zwangsausgleiches somit zu hoch. Die geplante Möglichkeit zum „Privatkonkurs" wird einen Neubeginn aus dem finanziellen Absturz eröffnen (Details dazu im FURCHE-Extra S. 25 bis 29).
