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Matte Sonne

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„Bis jetzt habe ich mich immer sehr auf den Frühling gefreut. Aber als ich heute erwachte, fand ich meine Umgebung verändert vor. Der Himmel ist nicht mehr so blau wie früher. Die Sonne scheint matt. Wo früher Blumen und Wiesen waren, ist heute alles asphaltiert und von einem großen Zaun umgeben.“

Diesen Text schrieb eine Schülerin aus Imst, die 1984 am ersten Tiroler Jugendwettbewerb teilnahm, der anläßlich des Jubiläumsjahres gemeinsam von den Landesregierungen von Nord-und Südtirol veranstaltet worden war und unter dem Motto stand: Zukunft heute gestalten. An die 450 vorwiegend schriftliche Arbeiten wurden der Jury vorgelegt.

Der Erfolg von 1984 führte immerhin zum Beschluß, den Wettbewerb künftig alle drei Jahre neu auszuschreiben. Heuer ist es wieder soweit. Bis zum 15. April können in Tirol ansässige Jugendliche vom 14. bis 20. Lebensjahr literarische oder grafische Arbeiten zu folgenden Themen einreichen: „Gestern, heute, morgen…“ , „Jung sein heute, heißt…“ , und „Verantwortung für das Leben tragen …“ .

Der für Jugendfragen zuständige Südtiroler Landesrat Siegfried Messner stellte fest, daß es für Erwachsene durchaus lehrreich sein könne, die Meinung der Jugend kennenzulernen, ja daß junge Menschen zur Lösung mancher Probleme mitunter die besseren Vorstellungen hätten als die oft sehr einseitig denkenden Großen.

Der für die italienische Volksgruppe in Südtirol zuständige Kulturlandesrat Remo Ferretti meinte, daß diese Initiative für das gegenseitige Kennenlernen über Staatsgrenzen hinweg, aber auch unter den verschiedenen Volksgruppen in Südtirol sehr wertvoll sei.

Auch die Ladiner des Trentino sind mit einbezogen. Man erhofft sich von den Teilnehmern wertvolle Anstöße und Gedanken über die Zukunft der ladinischen Kultur.

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