Zum siebzehnten Mal fanden in Neuberg an der Mürz heuer im Juli die Internationalen Neuberger Kulturtage statt, die ein der Schönheit der Spielstätten - des herrlichen gotischen Münsters und des durch seine Proportionen beeindruckenden Dormito-riums - adäquates musikalisches Programmbrachten. Das Eröffnungskonzert vereinte Klassik (Haydn) und Romantik (Schubert) unter der Stabführung des musikalischen Leiters der Kulturtage, des Pianisten Stefan Vla-dar. Kammerkonzerte in verschiedener Besetzung gaben namhaften Solisten Gelegenheit, ihr Können zu zeigen und die Besucher auch mit weniger häufig gespielten Werken bekanntzumachen. Orgel, Bläser und Schlagzeug verbanden sich im Münster zu mächtigen Klangwirkungen.
Einen vom Publikum stürmisch bedankten Kontrast dazu brachte ein Konzert der Wiener Sängerknaben mit Musik aus vier Jahrhunderten. Weiterer Höhepunkt war ein Liederabend des dänischen Baritons Boje Skovhus mit den Eichendorff-Liedern von Hugo Wolf und ein Klavierabend der jungen slowenischen Pianistin Tatjana Ognjanovic. Und schließlich erspielten Tzimon Barto und Stefan Vladar auf zwei Klavieren nahezu orchestrale Klangfülle und einen noch nie dagewesenen Besucherrekord.
Das heitere Element brachte das Ensemble Wien, das,neben Hinde-mith, Mozart und Schubert auch Lan-ner - aus Anlaß des 150. Todestages -und Strauß am Programm hatte. Traditionsgemäß fanden auch Jazzkonzerte statt, von denen eines an einer ungewöhnlichen Aufführungsstätte -der Grünangerkirche - besonderes Interesse verdiente.
