6878664-1979_01_08.jpg
Digital In Arbeit

Paten gesucht fiir Seminaristen in Ubersee

Werbung
Werbung
Werbung

Abraham Viruthakulangara ist seit kurzem Bischof der indischen Diözese Khandwa. Als er jetzt im Vatikan zu tun hatte, machte er einen Umweg über Österreich, um Ma-rischka Csenar persönlich kennenzulernen, die er wie eine Mutter verehrt. Abraham konnte als armer Bauernsohn kein Geld für das Theologiestudium aufbringen. Marischka Csenar schickte jahrelang Monat für Monat die Studienbeihilfe für „ihren“ Seminaristen an den zuständigen Bischof.

Aus dem Seminaristen Abraham ist ein Bischof geworden, der heute in seiner Diözese selber für sechs Theologiestudenten zu sorgen hat. Seine Seminaristen kommen alle aus Familien mit acht bis zehn Kindern, aus Familien, deren Eltern nicht mehr als 150 Schilling im Monat verdienen. „Wir bestehen schon darauf, daß die

Eltern für die Kleider, die Seife, die Zahnbürste ihrer Seminaristensöhne sorgen“, erklärt Bischof Abraham, „aber mehr können wir nicht verlangen.“

Marischka Csenar hat schon neue Paten gefunden, aber es gibt nicht nur den einen Missionsbischof Abraham Viruthakulangara; es gibt 860 Missionsdiözesen mit 92 Priesterse-minarien und 8770 Theologiestudenten, die nicht wissen, wovon sie ihren Lebensunterhalt und ihr Studium bestreiten sollen.

Die Päpstlichen Missionswerke Österreichs nehmen daher das Missionsfest Epiphanie zum Anlaß, um über die Kirchensammlung hinaus österreichische Katholiken, Familien, Schulklassen, Gruppen, Vereine und Pfarrgemeinden zu bitten, die Patenschaft für einen Seminaristen

in einem Missionspriesterseminar auf ein Jahr zu übernehmen, also einmal 7200 Schilling oder ein Jahr lang monatlich 600 Schilling zu spenden. Die Ausbildung zum Priester dauert vier Jahre. Wer eine Patenschaft für ein Jahr übernimmt, bekommt von den Päpstlichen Missionswerken den Namen und ein Photo des unterstützten Seminaristen. Die „Paten“ können auf Wunsch über die Missionswerke brieflich in Verbindung mit „ihrem“ Priesterstudenten treten.

Zum 25. Mal: Sternsinger gehen um

Auch die „Sternsinger“ ziehen in diesen Tagen wieder durch die Straßen und sammeln für die Missionen. 50.000 Buben und Mädchen sind diesmal im Einsatz, wenn die Katholische Jungschar zum 25. Mal ihre Dreikönigsaktion startet. Unter dem Motto „Von Mensch zu Mensch - unterwegs zueinander“ verkünden sie im Lied die Botschaft von der Geburt Christi und sammeln Spenden, die diesmal vor allem dem Ausbau von Pfarrzentren in El Salvador, Kamerun, Brasilien und Peru, der Arbeit von Schwestern in Indien und Tansania und der Ausbildung von Kate-chisten zugute kommen sollen. Diese Projekte wurden nach einem strengen Uberprüfungsverfahren ausgewählt.

Seit 1955 hat sich dieser alte Volksbrauch, der bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann, in ungeahnte Dimensionen entwickelt. Als 1955 zum ersten Mal wieder „Sternsinger“ umgingen, von der Jungschar organisiert, sammelten sie 42.400 Schilling, die der MI VA für ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt wurden. In dem Vierteljahrhundert seither wurden 338 Millionen Schilling für Missionsprojekte bereitgestellt:

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung