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Polly mit Biß

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(Volkstheater, Wien; „Die Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht und Kurt Weill) Der Haifisch-Song am Beginn: Ohweh! Die Massenszenen: Schau, schau! Erwin Ebenbauer als Peachum: Ungewohnt, doch überzeugend. Georg Trenk-witz als Mackie: Dem rennen die Frauen nach? Sobald Gabriele Schuchter die Polly singt, ist der Abend gerettet. Diese Polly mit ihrer hohen Stimme und ihrem Können ist das, was Mackie sein sollte: Eine, der man die Härte und Gefährlichkeit nicht ansieht. Eine, die, wenn der Mackie gehängt worden wäre, die Leitung der Bande locker geschupft hätte. Die Dreigroschenoper kann nie ganz gelingen: Zu viele haben, dank Platte, dank Film, die Carola Neher, die Lotte Lenya, den Ernst Busch im Ohr, dagegen kommt niemand an. Die Dreigroschenoper kann nie ganz schiefgehen: Und wenn sie ganz danebensingen, hört die Hälfte der Leute die Lenya, den Busch, die Neher. Regisseur Piet Drescher legte den Akzent aufs Opernhafte, ließ aber das Subversive nicht untergehen. Das Ensemble - genannt seien Adolf Lukan als Tiger Brown, Vera Borek als Jenny, Brigitte Neumeister als Frau Peachum - kommt besser zurecht, als mancher für möglich gehalten hätte. Gewonnen!

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