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Publikumshilfe

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Was der ORF im Vorjahr des Schlechten zu viel tat, tat er heuer des Guten zu wenig. Nach dem Debakel bei der Übertragung im Vorjahr kochte man das Hauptereignis der Wiener Ballsaison heuer auf Sparflamme. Die Sendung „Opernball 1982" (19. Februar, FS 2) war informativ und hätte ruhig ein bißchen länger als eine Viertelstunde dauern dürfen.

Dafür war anschließend ausgiebig .Mainz wie es singt und lacht" (FS 2) zu sehen. Ich fand heuer selten Anlaß zum Mitlachen und keinen Grund, drei Stunden vor dem Bildschirm zu bleiben. Nichts gegen den Mainzer Humor (er hat auch hierzulande schon vergnügliche Stunden bereitet), aber nicht immer kann der Funke — noch dazu ins Ausland — überspringen.

Mehr aus Neugier denn aus Neigung wählte ich tags darauf „Wünsch dir was" (20. Februar, FS 1) und riskierte nur dazwischen einige — wohltuende — Blicke auf Shakespeares „Wie es euch gefällt" (FS 2).

Resümee: Dietmar Schönherr ist noch immer kein Showmaster mit Charme, Vi-vi Bach kann noch immer nicht Deutsch, nur der Lichttest funktioniert nun umgekehrt. In dieser einmaligen Nostalgie-Sendung mit Prominentenfamilien (Fuchs-berger, Heinzl, Rosenthal) siegte mit Publikumshilfe (nicht nur beim Lichttest) .JLokalmatador" Hans-Peter Heinzl mit Familie.

Für den Felix Krull fand man angeblich in ganz Deutschland keinen Darsteller und nahm deshalb den Briten John Moulder-Brown. In „Wie es euch gefällt" spielte er eine winzige Rolle, die seinem Können angemessen war. Moulder-Browns schauspielerische Ausdrucksfähigkeit beschränkt sich — was sein Gesicht betrifft — nur auf ein mehr oder weniger gewinnendes Lächeln.

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