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Schreibende ÖVP

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Nach längerer Pause wieder ein sehr anspruchsvoller Beitrag zur Ideologie-Diskussion aus den Reihen der Volkspartei: „Verantwortung in Staat und Gesellschaft“, herausgegeben von ÖAAB-Obmann Dr. Alois Mock und Univ.-Prof. Dr. Herbert Schambeck. Das Buch mit seinen 27 Beiträgen von verschiedenen Autoren versteht sich als der heutigen Zeit angepaßte Konkretisierung des 1946 geschaffenen „Wiener Programms“ des ÖAAB.

Die beiden Herausgeber fühlen sich einer Politik der Mitte verpflichtet, „in der eine Garantie für die organische Entwicklung unseres Gemeinwesens gesehen wird. Eine Politik der Mitte ermöglicht einen Ausgleich zwischen den Kräften des Wandels und der Bewahrung und gewährleistet eine auf Kompromiß beruhende Evolution.“

In seinem Beitrag findet Alois Mock kritische Worte für manche Versäumnisse der sozialen Marktwirtschaft, sowie griffige Formulierungen etwa zum Begriffspaar Freiheit-Gleichheit, das er nicht als Gegensatz, sondern als gegenseitige Ergänzung interpretiert. Herbert Schambeck nimmt in pointierter Form zum Problem der Verantwortung in der Demokratie Stellung und meint: „Da die Demokratie jenes politische Ordnungssystem ist, in dem das Volk die bestimmende Kraft sein soll, kommt der Einstellung des einzelnen in und zu dem Staat eine besondere Bedeutung zu... Die Demokratie erweist sich in dieser Sicht als ein anstrengendes politisches Ordnungsprinzip, setzt sie doch für ihren Bestand eine ausgeübte Verantwortung voraus.“

In einem engagierten sozialpolitischen Beitrag fordert Dr. Herbert Kohlmaier, alles zu unternehmen, um die „Notwendigkeit des Einkommensverzichts zugunsten der Schwachen, also des sozialen Opfers, stärker bewußt zu machen“. Ein bemerkenswert klares Bekenntnis zum Gedankengut der Katholischen Soziallehre legt Dr. Josef Taus in seinem Beitrag ab, worin er das ÖVP-Grundsatzprogramm als Versuch bezeichnet, „bestimmte Grundsätze der Katholischen Soziallehre in die wirtschaftliche und soziale Praxis einer bestimmten Zeit umzusetzen“.

VERANTWORTUNG IN STAAT UND GESELLSCHAFT, herausgegeben von Alois Mock und Herbert Schambeck, Europaverlag, 1977, 560 Seiten, öS 398,-

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1965

Parole „Sozialoffensive“

„Arbeitnehmerpartei?“ ist der Titel einer Meinungsäußerung aus dem Bereich der Vereinigung österreichischer Industrieller („Die Furche“, Nr. 47 vom 20. XI. 1965), die zu einer Antwort, vor allem vom Standpunkt des ÖAAB aus, provoziert. In diesem Artikel heißt es: „Die österreichische Volkspartei ist als eine Partei der Sammlung gegründet worden, das war ihr großer Vorteil und ihre Stärke. Warum soll diese Grundidee fallengelassen werden?“ In der Antwort auf diese seine rhetorische Frage verweist der Verfasser des Artikels auf Kräfte innerhalb der Volkspartei, „die der

1968

Gottes Volk in der Welt

KIRCHE — STAAT — GESELLSCHAFT. Von Herbert Srhmmbeek. Herder-Verl , Reihe KonfronUtionen, B nd X. 116 Seiten, Paperback. S 54.-.

1972

„Nicht nur Beschäftigungstherapie“

Eine Industriegesellschaft, die geneigt ist, Vollbeschäftigung und Wirtschaftswachstum als oberste und einzige Maxime zu betrachten, Wohlstandsmehrung und Konsum als Librium schätzt und im übrigen Politiker als zumindest potentielle Kor-ruptionisten katalogisiert, beginnt sich von lieb- (und schal-) gewordenen Klischees zu trennen: Das Jahr 1972 ist nicht nur nach dem Wunsch des großen Vorsitzenden Kreisky ein Jahr der Programmdiskussion.

1977

Die Kirche in unserer Zeit

„Zehn Jahre nach Beendigung des II. Vatikanischen Konzils sowie eingedenk seines Bestrebens nach ökumenischer und ökonomischer Brüderlichkeit ist es besonders aufgetragen, sich Gedanken über die heutigen Möglichkeiten des Beitrags der katholischen Kirche zur Entwicklung des Staates in einer pluralen Gesellschaft zu machen“, schreibt der Herausgeber Herbert Schambeck, Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Linz und Stellvertretender Vorsitzender des Bundesrates, im Vorwort zu der seinem Vorgänger in diesem Amt gewidmeten Festschrift. Fritz Eckert,

Taus: Keine Puppenküche für Sozialrevolutionäre

Der große Krach zwischen Spitzen- vertretem der ÖVP und den als „linken Flügelkämpfem“ der katholischen Kirche verschrieenen Vertretern der katholischen Sozialakademie fand nicht statt: 'Wer sich am vergangenen Samstag beim Studientag der KSÖ in Wien zum Thema „Christliche Soziallehre - Möglichkeiten und Grenzen christdemokratischer Parteien“ eine heftige Auseinandersetzung erwartet hatte, wurde enttäuscht. Einzig Bundesparteiobmann Dr. Josef Taus formulierte unmißverständlich, was die KSÖ nicht sein dürfe: eine Puppenküche für Sozialrevolutionäre.Die drei Hauptredner

1978

Alois Mock: Der Sozialismus mub sich im Kern andern

Es bedurfte eines ständigen Revisionsprozesses, um den orthodoxen Sozialismus mit einer freien parlamentarischen Demokratie vereinbar zu machen, meint der neue Klubchef der ÖVP Alois Mock. Stand mit Stephan Koren neben Josef Taus ein zweiter Wirtschaftsexperte an der Spitze der ÖVP, so bringt der Bildungs-, Gesellschafts-, Arbeitnehmer- und Außenpolitiker Mock voraussichtlich eine Akzentverlagerung in der Politik der großen Oppositionspartei. Die FURCHE befragte Dr. Mock zu den Bereichen Ideologie, Integration und Innenpolitik, insbesondere parlamentarische Praxis.

Sozialismus ist für den ÖAAB kein Orientierungspunkt

„Wir tragen Verantwortung“ überschrieb der ÖAAB seinen 14. Bundestag am Wochenende in Innsbruck. Schon in der Pressekonferenz zum Auftakt ließ Obmann Alois Mock erkennen, wie weit man sich diese Verantwortung vorstellt: Es gebe Hinweise, sagte er, daß sich die Fälle von Gesinnungsterror am Arbeitsplatz mehren. Man werde die Frage gesetzlicher Maßnahmen zum Schutz der Meinungsfreiheit am Arbeitsplatz aktualisieren.Den zweiten starken Akzent setzte der geschäftsführende Bundesobmann Herbert Kohlmaier, als er zur „Innsbrucker Deklaration des ÖAAB“ befragt wurde, in der „ein

1979

Grundsatzdiskussion wird weitergeführt

Er macht Politik aus christlich-demokratischem Bewußtsein, will die Grundsatzdiskussion zu neuem Leben erwecken, die Volkspartei den Künstlern öffnen, zu den erfreulichsten politischen Initiativen seit 1945 zählt er das Wohnungseigentumsgesetz und die Idee der Volksaktie: Alois Mock, mit dem Alfred Grinschgl sprach.

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