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Schweinewelt r ekor d

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Die vor kurzem vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Bun-desministerium für Handel, Gewerbe und Industrie fertiggestellte Emäh-rungsbUanz 1969/70 gibt sehr interessante Aufschlüsse über die Kon-sumgewohnheiten der österreichischen Bevölkerung. Ganz allgemein zeigen die EmährungsbUanzen der letzten Jahre, daß der Lebensmittelverbrauch trotz ständig steigender Einkommen kaum noch ansteigt, sich aber innerhalb des Konsums eine deutliche Verschiebung zu hochwertigen Nahrungsmitteln mit einem hohen Eiweißanteil abzeichnet.

Ein typisches Beispiel dafür ist die Abnahme des Kartoffelverbrauches, der sich von 73,4 Kilogramm (1967/68) auf 70,4 Kilogramm (1969/70) verminderte. Ebenso stagniert der Reiskonsum, der sich in den letzten Jahren pro Kopf und Jahr vm 3,5 Kilo-

gramm bewegte, -bemerkenswert ist auch die Verminderung des Zuciker-verbrauches umetwa 7 aaif 32,7 Kilogramm.

Wenig Kalb- und Rindfleisch

Nach wie vor hält der Österreicher den Weltrekord im Schweinefleischverbrauch. Im Jahre 1969 wurden pro Kopf und Jahr 34,3 Kilogramm verzehrt, im Durchschnitt der Jahre 1963 bis 1967 waren es 33,3 Kilogramm. Interessant ist, daß der Österreicher entgegen den Konsumgewohnheiten in einigen westeuropäischen Ländern wenig Vorliebe für das Kalbfleisch zeigt, der Verbrauch verminderte sich von 2,9 Kilogramm im Jahre 1967/68 auf 2,8 Kilogramm im Jahre 1969/70. Eine steigende Tendenz weist aber der Rindfleischkonsum auf, der sich seit 1968 um ein Kilo auf 19,4 Kilogramm erhöhte. Insgesamt betrug der Fleisch verbrauch im Vorjahr 69,4 Kilogramm. Nach wie vor abnehmend ist trotz einer intensiven Werbung der Frischmilchkonsum.

Vitaminversorgung ausreichend

Geringere Ernten führten Im Vorjahr zu einem leichten Konsumrückgang bei Gemüse (der Verzehr erreichte nur noch 66 Kilogramm, wäh-jrend«-es im-’ Jahre l««e/69 -fast 70 Kilogramm waren), ebenso hat sich der Verbrauch an Friscįhobst Um fast 3 auf 68,5 Kilogramm vermindert, dafür zeigt aber der Konsum an Zitrusfrüchten schon seit Jahren eine ansteigende Tendenz und erreichte im Jahre 1969/70 17,6 Kilogramm pro Kopf und Jahr, so daß der Rückgang des Verbrauches an Obst und Gemüse, wenigstens was die Vitaminversorgung betrifft, ausgeglichen wurde.

Schließlich zeigt die Ernährungsbilanz über das vergangene Jahr auch die Vorliebe des Österreichers für Wein und Bier: Der Weinkonsum erhöhte sich von 35,3 Liter (1968/69) auf 37,3 Liter, der Bierkonsum erreichte mit 99,8 Litern fast die „Traumgrenze" von 100 Litem, die in der Bundesrepublik Deutschland bereits überschritten wurde.

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