Die Schülerzahlen in Österreich steigen wieder. Waren sie seit Mitte der siebziger Jahre 16 Jahre lang rückläufig, so trat im vergangenen Schuljahr mit einem Plus von 1,1 Prozent eine Wende ein, wie die jüngst erschienene offizielle Österreichische Schulstatistik 1992/93 belegt. Und das gerade angebrochene Schuljahr dürfte, wenn die meist sehr verläßlichen Prognosen der Statistiker des Unterrichtsressorts zutreffen, eine weitere
kleine Steigerung um 0,8 Prozent bringen. Der bisherige Höchststand an Schülern (1,485.216 im Jahr 1976/77) ist aber in naher Zukunft unerreichbar.
Wie in der Einleitung zur Schulstatistik 92/93 formuliert wird, „konnte heuer erstmals die Geburtenabnahme durch die massive Zuwanderung nach Österreich mehr als ausgeglichen werden". Die Schüler mit nicht deutscher Muttersprache, in ganz Österreich 8,4 Prozent, sind nach Bundesländern und nach Schularten sehr unterschiedlich ver-
teilt. Aber nur in Wien (21,1 Prozent) und Vorarlberg (15,0 Prozent) liegen die Zahlen über dem österreichischen Durchschnitt. Die Zuwandererkinder erhöhten vor allem im Bereich der Pflichtschulen die Schülerzahlen, was besonders der in einzelnen Regionen von bedrohlichem Schülerschwund gekennzeichneten Hauptschule zugute gekommen ist. Ohne weitere Zuwanderung dürfte aber dieser Trend nicht lange anhalten, zumal immer größere Anteile der Geburtenjahrgänge in weiterführende Schulen drängen.