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Teure neue Ordnung

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Der Golf krieg Nummer 2 ist zu Ende. Die Alliierten wollen jetzt von den Emiraten, von Deutschland und Japan, die nicht an der militärischen Auseinandersetzung teilgenommen haben, die Kosten ersetzt bekommen. Man fertigt schon Skizzen einer neuen Weltordnung an. Länder, die in dieser Ordnung ruhig leben wollen - so wird gefordert -sollen gefälligst auch ihre „Sicherheitspolizze” bezahlen. Kann sich Osterreich davon absentieren?

Vorher muß man natürlich fragen, was dieser Krieg eigentlich gekostet hat. Eine jüngste Schätzung beläuft sich auf 113,3 Milliarden US-Dollar. Diese Summe könnte das UNO-Welternährungsprogramm - auf der Basis des derzeitigen Budgets - über Jahrzehnte hin finanzieren. Sie macht mehr als das dreifache

Jahresbudget des IFAD (International Fonds for Agriculture Development) aus. Und sie könnte UNICEF helfen, zwölf Millionen Mütter und Kinder in sechs afrikanischen Ländern vom Hungertod zu retten. Die Golfkriegskosten machen die Hälfte der afrikanischen Auslandsschulden aus.

Saudi Arabien hat Kosten in der Höhe von 48 Milliarden Dollar, was ein 40jähriges Entwicklungshilfeprogramm nach derzeitigem Stand bedeutet.

Die 15 Milliarden der USA sind zwei Jahre US-Entwicklungshilfe. Großbritanniens zwölf Milliarden machen sechs Jahre Entwicklungshilfe aus. Im Golfkrieg kostete nur ein Flug des US-Kampfflugzeuges F 15 E an die 50 Millionen Dollar. Fünf solcher Flüge könnten das Leben von drei Millionen Kindern jährlich retten.

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