100 Millionen Obdachlose

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Die wachsende Armut in einer Welt mit wachsender Wirtschaft

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Die wachsende Armut in einer Welt mit wachsender Wirtschaft

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Zum Thema Armut, Obdachlosigkeit, keine Ausbildung, früher Tod sind nach wie vor das Schicksal vieler weltweit. Selbst in Österreich sind viele Menschen von Armut bedroht. Besonders betroffen sind Frauen und Kinder.

Ein Drittel der Weltbevölkerung lebt mit weniger als zwei US-Dollar (24 Schilling) pro Tag.

* In den Industrieländern leben mehr als 100 Millionen Menschen unterhalb der nach Einkommen bemessenen Armutsgrenze, mehr als fünf Millionen sind obdachlos und 37 Millionen haben keine Arbeit.

* Mehr als eine Milliarde Menschen in Entwicklungsländern leben in unzulänglichen Behausungen und schätzungsweise 100 Millionen sind obdachlos.

* Mehr als 840 Millionen Erwachsene sind immer noch Analphabeten.

* Mit 538 Millionen stellen Frauen nahezu zwei Drittel aller erwachsenen Analphabeten in Entwicklungsländern.

* Das Vermögen der drei reichsten Milliardäre der Welt übertrifft die Summe der BIPs der 48 am wenigsten entwickelten Länder mit einer Bevölkerung von 600 Millionen.

* Die am wenigsten entwickelten Länder mit einem Anteil von zehn Prozent an der Weltbevölkerung haben einen Anteil von 0,3 Prozent am Welthandel, das entspricht der Hälfte ihres Anteils von vor 20 Jahren.

* Ein Fünftel der Bevölkerung in den Entwicklungsländern wird voraussichtlich nicht bis zum 40. Lebensjahr überleben.

* 160 Millionen Kinder sind mittelschwer bis schwerst unterernährt. 110 Millionen erhalten keine Grundschulausbildung.

* Etwa 1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

* In den Entwicklungsländern sterben jährlich eine halbe Million Frauen im Kindbett, das ist eine zehn- bis 100mal höhere Rate als in den Industrieländern.

* Jedes Jahr sterben sieben Millionen Menschen an heilbaren Infektionskrankheiten und an durch Parasiten verursachten Krankheiten wie Malaria, Durchfall und Tuberkulose.

* Ungefähr zwei Millionen Kinder sind aufgrund militärischer Auseinandersetzungen im vergangenen Jahr gestorben.

* Es gibt 110 Millionen intakte Landminen in 68 Ländern.

* Frauen und von ihnen versorgte Familienmitglieder stellen 80 Prozent der 18 Millionen Flüchtlinge weltweit.

* Eine effektive Schuldenerleichterung für die 20 am schlimmsten betroffenen Länder würde 5,5 Milliarden US-Dollar kosten, so viel wie der Bau des Euro-Disney-Parks.

* Seit 1960 sind die Kindersterblichkeitsraten in den Entwicklungsländern um mehr als die Hälfte gesunken, Unterernährung ist um fast ein Drittel zurückgegangen und der Anteil an Kindern, die keine Grundschule besuchen, ist von mehr als der Hälfte auf weniger als ein Viertel gefallen.

* Armut ist in den letzten 50 Jahren deutlich schneller zurückgegangen als in den vorangehenden 500 Jahren. In den Entwicklungsländern wurden in den vergangenen 30 Jahren mehr Zugewinne erzielt als innerhalb eines Jahrhunderts in den Industrieländern.

* Die Kosten für die Beseitigung der Armut entsprechen einem Prozent des Welteinkommens.

* Extreme Armut kann in den nächsten 20 Jahren von der Erde verbannt werden.

* In Europa werden jedes Jahr elf Milliarden US-Dollar für Speiseeis ausgegeben. Es würde nur sechs Milliarden US-Dollar kosten, allen Menschen eine grundlegende Ausbildung zu ermöglichen.

* Die globalen Verteidigungsausgaben beliefen sich 1995 auf 800 Milliarden US-Dollar. Südasien gab 15 Milliarden US-Dollar aus, das ist mehr, als eine grundlegende medizinische Versorgung und eine ausreichende Ernährung weltweit jährlich an Kosten verursachen würde. Afrika südlich der Sahara gab acht Milliarden US-Dollar aus, das entspricht den Schätzungen für die jährlichen Kosten eines allgemeinen Zugangs zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen in allen Entwicklungsländern zusammengenommen.

* 95 Prozent aller neuen HIV-Infektionen treten in Entwicklungsländern auf. 1600 Menschen kommen täglich zu der Schar der HIV-Infizierten dazu.

* Nordamerika, Europa und Japan, zusammen mit acht chinesischen Küstenprovinzen und Peking erhalten 90% der weltweiten ausländischen Direktinvestitionen. Der Rest der Welt mit mehr als 70 Prozent der Bevölkerung erhält weniger als zehn Prozent.

* In Osteuropa und in den Ländern der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) hat sich die Lage im letzten Jahrzehnt am meisten verschlechtert. Dort leben 120 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze von vier US-Dollar pro Tag.

Quelle: Aussendung des UN-Büros in Genf, als vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) für 1. Februar 2000 die Ernennung des Fußballers Ronaldo zum Botschafter des guten Willens im Kampf gegen die Armut bekanntgegeben wurde.

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