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U-Boote und ihre Jäger

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Es wird sehr selten vorkommen, daß ein kriegsgeschichtliches Werk durch militärische Führer der beiden Seiten eingeleitet wird. Im vorliegenden Buch sind dies Großadmiral Dönitz und Admiral Sir Peter Gretton. Der Autor schildert mit Objektivität und bester Quellenkenntnis den Kampf im Atlantik und bezeichnet mit Recht die Spanne bis 1942 als die Zeit der deutschen Kriegsmarine, als U-Boote, Hilfskreuzer und vor allem die verbliebenen schweren deutschen Einheiten tatsächlich Großbritannien, aber auch die mehr und mehr eingreifenden Vereinigten Staaten in beträchtliche Schwierigkeiten brachten. Technologische, politische und führungstechnische Faktoren waren nach 1942 für den Sieg der Jäger, wie der Verfasser die Faktoren des U-Boot-Krieges nennt, verantwortlich. Trotz der gesteigerten Produktionsziffern der deutschen U-Boot-Werften haben zwei

Faktoren die Schlacht um den Atlantik entschieden: die Zusammenfassung in große, geschützte Geleitzüge mit entsprechendem Schutz zur See und in der Luft und die Entwicklung hochempfindlicher Geräte der Kurzwellentechnik auf britischer und amerikanischer Seite, denen die deutsche Seekriegsleitung keine Abwehr entgegensetzen konnte. In der dramatischen Phase im Mai/Juni 1943 bildeten diese Erfindungen neben der materiellen Überlegenheit die Hauptsorge der deutschen Führung und alle Anstrengungen der deutschen Rüstungsindustrie, gleichzuziehen, blieben trotz wichtiger Neuentwicklungen auf dem Torpedosektor unwirksam. Auch die neuen U-Boote des Typs XXI und XXII konnten sich nicht mehr auswirken angesichts der geglückten Invasion, die das Ende des U-Boot-Krieges bedeutete.

Der Vorzug des Buches ist nicht nur in der Quellengrundlage, sondern auch in der blendenden Darstellung voll von Dramatik und Tragik zu erblicken.

DIE SCHLACHT IM ATLANTIK. Erster Teil: Die Zeit der Kriegsmarine 1939 bis 1942. Zweiter Teil: Der Sieg der Jäger 1942 bis 1945. Von Leonce Peillard. Paul-Neff-Verlag, Wien-Berlin, 614 Seiten.

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