Unter den eroberten Gebieten im Zweiten Weltkrieg nahm Polen eine Sonderstellung ein. Am 19. Oktober 1939 übergab Hitler die ehemals polnischen Gebiete, so weit sie nicht zu neu gebildeten Reichsgauen im Westen geschlagen wurden, an den Reichsminister Dr. Hans Frank, der den pompösen Titel eines Generalgouverneurs erhielt. Die Wehrmacht gab sehr willig ihre Verwaltungsaufgabe als Militärverwaltung ab. Wie immer hatte Hitler die Definition der Verwaltungsstruktur und der Form, wie diese Gebiete organisiert und ausgebeutet werden sollten, unklar definiert.Als „Nebenland“ des Deutschen
Der Sturz Mussolinis im Juli 1943 und die darauffolgenden fünfundvierzig Tage des Interregnums zwischen der Regierung Badaglio und der italienischen Kapitulation am 8. September 1943 ist bereits mehrfach von Historikern untersucht worden, nicht zuletzt von dem britischen Offizier und Historiker Deakin.Melton S. Davis hat einen ganz anderen Weg gewählt: Er versucht, als langjährig in Rom lebender Journalist, die lebendige und menschliche Geschichte dieses Interregnums auf Grund vorbildlicher Recherchen zu rekonstruieren, wobei ihm neben der Lokalkenntnis und den persönlichen Verbindungen zu
Der Verfasser, dessen seinerzeitige Arbeit über den 20. Juli 1944 Aufsehen erregt hat, bringt nunmehr umfangreiches und bisher unbekanntes Material über die Sicherheitsmaßnahmen, die für Hitler nach den zahlreichen Attentatsversuchen durchgeführt wurden. Darüber hinaus wird auch sehr deutlich, welche Schutzmaßnahmen für Diktatoren und totalitäre Systeme notwendig sind.Von den ersten Sicherungsmaßnahmen für Hitler im Jahre 1933 bis zur Einrichtung des Reichssicherheitsdienstes, einer Elite von Berufskriminalbeamten, die nicht.zu verwechseln ist mit dem. Sicherheitsdienst Heydrichs,
Der Verfasser, Jahrgang 1914, gehörte zu den erfolgreichsten Jagdfliegern auf deutscher Seite und war 1970/71 Vorsitzender des Militärausschusses der NATO. Schon früher hat er den aussichtslosen Kampf der deutschen Luftwaffe in Süditalien in einem hervorragenden Werk geschildert. Im vorliegenden Buch geht es IgrA das SchlüßkapiteFS KW Geschichte der deutschen Jägerwaffe, als Hitler immense Anforderungen an die Reichsluftverteidigung stellt, aber anderseits die Entwicklung des damals schnellsten Düsenjägers der Welt, der ME 262, verhinderte, indem er dieses „Wunderflugzeug“ zu
Es wird sehr selten vorkommen, daß ein kriegsgeschichtliches Werk durch militärische Führer der beiden Seiten eingeleitet wird. Im vorliegenden Buch sind dies Großadmiral Dönitz und Admiral Sir Peter Gretton. Der Autor schildert mit Objektivität und bester Quellenkenntnis den Kampf im Atlantik und bezeichnet mit Recht die Spanne bis 1942 als die Zeit der deutschen Kriegsmarine, als U-Boote, Hilfskreuzer und vor allem die verbliebenen schweren deutschen Einheiten tatsächlich Großbritannien, aber auch die mehr und mehr eingreifenden Vereinigten Staaten in beträchtliche Schwierigkeiten
„Hitlers letzte Tage“, hieß eine der ersten Untersuchungen eines britischen Historikers, der gleichzeitig Geheimdienstoffizier war und ganz ähnlieh klang seine Augenzeugendarstellung eines deutschen Offiziers, nämlich Gerhard Boldt, der die „letzten Tage in der Reichskanzlei“ als Ordonnanzoffizier mitmachte. Diese beiden Untersuchungen wurden verhältnismäßig spät ergänzt, von russischer Seite durch ein 1968 auch In deutscher Sprache erschienenes Buch, das sich auf Dokumente aus Moskauer Archiven stützt und den Titel „Der Tod des Adolf Hitler“ trägt. Der Verfasser Lew
Unter den vielen Rommel-Büchern eine Neuerscheinung? Dazu kann man ja und nein antworten, muß allerdings berücksichtigen, daß hier der berühmte britische Rundfunkkommentator für militärische Angelegenheiten unter neuen Gesichtspunkten die Laufbahn Rommels zeichnet. Entgegen der früheren britischen Auffassung von Rommel als strategischem Wundertäter kommt der Verfasser zu dem Schluß, daß Rommel zwar blendend zu improvisieren verstand, jedoch die größeren Zusammenhänge, namentlich die Stärke der britischen und amerikanischen Streitkräfte, im wesentlichen unterschätzte. Die
Die Figur Martin Bormanns, der seit dem spektakulären Flug von Rudolf Heß nach England zweifellos neben Hitler der wichtigste Parteifunktionär war, beschäftigt schon seit längerer Zeit Historiker in Ost und West. Das vorliegende Werk eines russischen Autors, der sich schon mehrmals mit Themen der deutschen Geschichte beschäftigt hat, basiert im wesentlichen auf den Tagebuchfragmenten Bormanns, die eigentlich stichwortartige Notizen bezüglich der letzten Wochen des Jahres 1945 darstellen. Um diesen Kernbestand hat der Verfasser aus den schon bekannten Publikationen eine Art Biographie
Wer die Memoiren dieses im wahrhaftesten Wortsinn „österreichisch-ungarischen“ Gelehrten richtig erfassen will, sollte eigentlich zuerst die letzten Seiten lesen. Hier wird in einer dichterischen Impression alles zusammengefaßt, was das Leben dieses „stolzen Bettlers“ aus- maeht unter dem Motto: „Laß werden! Warte, wie es von selbst kommt.“Das Werden: Jugend im 19. Wiener Bezirk, die Atmosphäre einer reichen, aus Ungarn stammendenIndustriellenfamilie, die durch Fleiß zu Ansehen und Adel kam, vorbestimmt zum Juristen mit eventueller Übernahme der ererbten Holzfabrik. Sorglose
In den zahlreichen Büchern, die in den letzten Jahren über Heinrich Himmler und die SS erschienen sind, wurde verschiedentlich auf die kulturpolitischen Absichten Himmlers hingewiesen. Schon sein Briefwechsel mit den wichtigsten Führern der SS, sowie eine Biographie Reinhard Heydrichs von S. Aronson erweisen, daß Himmler versuchte, im Gegensatz zu Alfred Roseniberg und dessen von Hitler als weltanschauliche Parteiinstitution sanktioniertem Amt, eine Art von Gegemnsti- tution aufzubauen. Mit der steigenden Bedeutung des „Amtes Rosenberg“ begann Himmlers Versuch, mit Hilfe eines Vereins,
Aristiide Briarud ist für die Miterlebenden der faszinierende Gegenspieler Gustav Stresemanns gewesen, ein Staatsmann, der versuchte, Versailles durch ein neues System einer europäischen Friedensordnung zu überwinden. Elfmal französischer Ministerpräsident und dreiundzwan-zigmal Minister, hat Briand zweifellos neben anderen bedeutenden französischen Politikern die Geschichte der Dritten Republik sehr wesentlich beeinflußt, ohne wie Stresemann Aufzeichnungen oder Reflexionen hinterlassen zu haben.Der Verfasser, einer -der besten Kenner der italienischen und der französischen Geschichte,
Eine Untersuchung über die Entstehung der Achse Berlin—Rom war längst ein Wunsch der Historiker. Gab es doch nach 1945 sehr unterschiedliche Auffassungen über das Werden dieses seltsamen Bündnisses, dessen Endergebnis der sogenannte Anschluß war. Zunächst erschien einerseits seit 1932,33 Mussolini als der standhafte Verteidiger der österreichischen Unabhängigkeit und der Abessinienkonflikt der eigentliche Wendepunkt. Der Verfasser hat in breitester Form die einschlägigen Aktenbestände Deutschlands und Italiens verwendet und damit die jüngsten österreichischen
Die Aufzeichnungen über das Ende des Zweiten Weltkrieges in Österreich sind verhältnismäßig 6pärlioh. Für Niederösterreich hat Prof. Merinsky schon seinerzeit den Bezirk Zwettl behandelt. Nun liegt aber durch die großzügige Förderung des Herrn Landeshauptmannes Andreas Maurer, unter freundlicher Mitwirkung von Univ.-Prof. Doktor Lechner, eine Dokumentation von Regierungsrat Prof. i. R. Josef Buchinger vor, die Berichte aus Pfarrämtern, Schulen, Gemeinden und von einzelnen Personen Niederösterreichs und darüber hinaus Gesamtösterreichs umfaßt. Buchinger hat die Primärquellen,
Österreichs Beziehungen zu den Ländern der Levante reichen weit zurück und sind von vielfältigen Motiven in der Vergangenheit getragen gewesen. Zunächst war es der Aufbau konsularischer Vertretungen in den wichtigsten Häfen, wodurch der österreichische Handel mit Hilfe des österreichischen Lloyd im 19. Jahrhundert in der Levante etabliert wurde. Die Konsuln, und später die verschiedenen Gesandten, hatten nicht nur die normalen diplomatischen Beziehungen zu pflegen, sondern waren vor allem auf dem Sektor der Betreuung der christlichen Konfessionen Repräsentanten jenes Österreich, das
Die Frage nach der Entstehung der Organisation der Gestapo und des Sicherheitsdienstes, darüber hinaus der gesamten staatspolizeilichen Mechanik des Dritten Reiches hat schon oft die Historiker beschäftigt. Dabei standen neben Heinrich Himmler selbstverständlich Reinhard Heydrich und sein Mitarbeiterkreis im Mittelpunkt des Interesses, wobei allerdings Heydrich gerne als der „Dämon“ des SS-Bereiches dargestellt wurde, — nicht zuletzt wegen seiner angeblichen jüdischen Abstammung.Der Verfasser, welcher an der Universität Jerusalem neuere deutsche Geschichte studierte, hat sich mit
Unter den sogenannten Staatspartelen der vergangenen autoritären Epoche nimmt die Vaterländische Front in Österreich eine Sonderstellung ein: sie wuchs nicht aus einer Ideologie und sich allmählich bildenden Organisationen, sondern wurde unter dem Druck des Jahres 1933 von oben gegründet. Zweifellos hat Dr. Dollfuß mit der Gründung einer „österreichischen Front“, die später „Vaterländische Front" hieß, eine Sammlung aller patriotischen Gruppen im Auge gehabt, bis sich — und nicht zuletzt unter dem Einfluß Italiens — seit dem Hochsommer 1933 die langsame Herausbildung
Der Verfasser, bereits bekannt durch seine 1964 erschienene Arbeit über die Friedenspolitik der Mittelmächte 1917 bis 1818, greift im vorliegenden Aktenband den Friedensappell Papst Benedikts XV. vom1. August 1917 auf. Dieser Schritt des Papstes und die Reaktion der Mittelmächte werden an Hand der einschlägigen Akten der beteiligten Mächte und einer Reihe in Privatarchiven gefundener Bestände analysiert. Dabei ergibt sich, daß die Friedensaktion des Papstes teilweise unter dem Druck der gleichzeitigen Versuche der internationalen Sozialdemokratie, Friedensgespräche herbeizuführen,
Einer der besten Kenner des russischen und baltischen Raumes legt hier eine geraffte Geschith’te der einzelnen Staaten vor, deren nationales Erwachen und Streben nach Selbständigkeit durch die russische Revolution und die Friedensschlüsse nach dem ersten Weltkrieg abgeschlossen wurde. Die baltische Frage hat in der Geschichte Europas öfter eine Rolle gespielt und wurde nicht nur zum Zankapfel zwischen den Großmächten, sondern auch zum Anlaß, diese kleinen Völker immer wieder größeren Räumen einzuordnen. 1940 ist die tragische Wende erfolgt, da die drei Kleinstaaten zum Opfer der
Der jetzige Leiter des Londoner Instituts für Zeitgeschichte und Professor an der Brandeis University, dessen Werke über Rußland und Deutschland und die deutschen Jugendbewegungen in bester Erinnerung sind, schildert die Entwicklung Europas seit 1945 sowohl unter sozialen, ökonomischen und kulturellen Gesichtspunkten. Was dabei durch die Fülle der Einzeltatsachen zu einem faszinierenden Gesamtbild vereint wird, ist nicht nur als eine große Leistung anzusehen, sondern ein erstmaliger Aufriß von Wiederaufbau und Spaltung der westlichen Welt seit dem Ende des zweiten Weltkriegs. Dalbei hat
Unter dem Eindruck der jüngsten Ereignisse in der Tschechoslowakei entstand dieses Erlebrusbuch, das der Pressechef der jugoslawischen Regierung auf Grund seiner persönlichen Aufzeichnungen während und nach dem zweiten Weltkrieg niederschrieb. Obersfleutnant im Hauptquartier Titos, wichtiger Berater im Kreis um den Marschall, heute Univ.-Prof. in Oxford, verstand der gebürtige Bosnier Dedijer eine packende Schilderung zu erstellen, diie vor allem auf Grund der letzten Ereignisse besonders an Aktualität gewinnt. Das Verhältnis zwischen Stalin und der jugoslawischen kommunistischen Parted,
Der zweite Band der Unterredungen Hitlers mit Diplomaten und Staatsmännern des Auslandes seit 1942 umfaßt 67 erhaltene Protokolle. Dabei ist interessant, daß mit dem Schwinden des deutschen Machteinflusses mehr und mehr die zweit-und drittrangigen Gesprächspartner zwecks geistiger und politischer Ausrichtung herangezogen werden. So etwa im Jahre 1944 recht häufig der slowakische Staatspräsident Tiso oder Vertreter des unbedeutenden kroatischen Staates. Sehr oft findet man auch den rumänischen Staatsführer Marschall Antonescu, auf den Hitler große Stücke hielt. Aus den Gesprächen
Die Memoirenflut um Hitler ist in den letzten Jahren rieht abgeflaut, hat aber in vielen Werken an Wert verloren. Durchaus positiv aber müssen die Aufzeichnungen von Hitlers ehemaligem Auslandspressechef, Dr. Ernst Hanfstaengl, bewertet werden, da hier ein wirklicher Augenzeuge nicht unter dem Blickwinkel des Kammerdieners oder des nur zeitweise anwesenden Ordonnanzoffiziers schreibt.
FÜHRER BEFIEHL... Albrecht T yreil: Selbstzeugnisse aus der Kampfzeit der NSDAP. Droste-Verlag, Düsseldorf 1969. 403 Seiten, DM 19.80.Aus zahlreichen Archivbeständen hat der Verfasser Quellenmaterial zur Geschichte der NSDAP bis 1933 zusammengetragen und dabei vor allem Wert auf die personelle und ideologische Entwicklung gelegt. Aus zahlreichen Einzelheiten, die herabreichen bis zu Mitgliederverzeichnissen und scheinbar bedeutungslosen Unterlagen über organisatorische Veränderungen innerhalb der unteren Parteistruktur ergibt sich, daß der vielfältige Parteiapparat durch eine zentrale
DIE LETZTEN TAGE, die militärische Besetzung Österreichs 1945. Von Theo Rossiwall. Verlag Kremayr-Scheriau, Wien 1969. 352 Seiten mit Kartenbeilagen und Photos. S 165.—.Die Vorgänge in Österreich im Jahre 1945 gewinnen im Jubiläumsjahr besondere Bedeutung. Einzelne Arbeiten in den vergangenen Jahren, so wie etwa die materialreichen und verdienstvollen Erstforschungen des Obersten d. G. Günther Hoy, liegen seit Jahren vor; ein ungarischer Schriftsteller hat vor kurzer Zeit ein recht oberflächliches Werk über den Endkampf an der Donau verfaßt und eine militärwissenschaftliche
DEUTSCHLAND UND JAPAN IM ZWEITEN WELTKRIEG. Von Bernd Martin. Vom Angriff auf Pearl Harbour bis zur deutschen Kapitulation. Studien und Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges, herausgegeben vom Arbeitskreis für Wehrforschung in Stuttgart, Band 11. Musterschmidt-Verlag Göttingen— Zürich—Frankfurt, 1969. 326 Seiten.Deutschland und Japan im Zweiten Weltkrieg waren Verbündete besonderer Art Wohl gab es politische Vereinbarungen aus der Vorkriegszeit, jedoch funktionierte die militärische Zusammenarbeit zwischen Berlin und Tokio ebenso wie zwischen Rom und Berlin. Der Verfasser
DER HÖLZERNE TITAN. Paul von Hindenburg. Von J. W. Wheeler-B enett. Rainer-Wunderlich-Ver-lag und Hermann Leins, Tübingen 1969. DM 29.50.Der Verfasser hat das 1939 erstmals erschienene Buch neu überarbeitet und dem letzten Stand der Forschung anzupassen versucht. In den vorläufig vorliegenden Hindenburg-Biographien nimmt Wheeler-Ben-netts Werk eine Sonderstellung ein, weil es das ganze Leben des Feldmarschalls schildert, darunter auch verhältnismäßig breit die Geschehnisse während seiner Tätigkeitals Reichspräsident. Der Aufstieg des an sich sowohl militärisch wie politisch minder