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Unfehlbarkeit

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Bei den Beratungen des Ersten Vatikanischen Konzils vor 120 Jahren trat sehr bald die Frage der Unfehlbarkeit päpstlicher Erklärungen in den Mittelpunkt. 380von 774 Konzilsvätern traten für die Dogmatisierung ein, 140 sprachen sich dagegen aus.

Die . Befürworter verwiesen auf Bibel und Tradition; wonach der päpstlichen Unf ehlbarkeit göttliche Offenbarung zugrunde liege. Nur dies solle das Dogma' unterstreichen.

Wiens Kardinal ·Josef 0. Rauscher plädierte für eine Bindung der päpstlichen Unfehlbarkeit an den Rat der Bischöfe. Der Dominikaner Filippo M. Guidi meinte, das Charisma der Unfehlbarkeit wirke nur soweit, als die traditionelle Lehre der Kirche reiche, worauf ihm Papst Pius IX. erklärte: „Ich bin die Tradition, ich bin die Kirche!" (J. · Gelmi).

Als in das Schlußpapier die Formulierung aufgenommen wurde, ex cathedra-Entscheidungen seien aus sich selbst, aber nicht durch die Zustimmung der Kirche unveränderlich'.', reisten 55 Teilnehmerab, um bei der Schlußabstimmung am 13. Juli 1870 nicht mit Nein stimmen zu müssen.

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