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Wie stark ist die OPEC?

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Vor kurzem haben die OPEC-Olminister die Marschstrategie für die zweite Jahreshälfte 1987 beraten und festgelegt.

Überraschungen bleiben erwartungsgemäß aus: die Förderung wurde für den genannten Zeitraum auf 16,6 Millionen Barrel pro Tag bei einem leichten saisonbedingten Anstieg im vierten Quartal und bei einem Richtpreis von 18 US-Dollar pro Barrel fixiert. Insgesamt ist auch mit einer ziemlich stabüen Lage am ölmarkt bis Jahresende zu rechnen.

Bei den ölherren ist aber mittlerweile eine längerfristig orientierte und zweifellos klügere Strategie festzustellen.

Diese Strategie besteht darin, den ölpreis vorläufig auf einem nicht allzu hohen, aber auch für die OPEC selbst noch akzeptablen Niveau einpendeln zu lassen, und ansonsten die Zeit für sich arbeiten zu lassen.

Denn die Zeit arbeitet aus mehreren Gründen sehr gut für das Kartell: zunächst führten die niedrigeren Verbraucherpreise zu einem wiederansteigenden Verbrauch und einem Nachlassen der Energiesparbemühungen. Die alte Sorglosigkeit beim Energieverbrauch kehrt abermals zurück. Die Idee einer Energiesteuer, um dem entgegenzuwirken, wurde in den meisten Ländern aus konjunkturpolitischen und anderen eher kurzsichtigen Motiven verworf enA

Die OPEC hingegen verfügt weiterhin über zwei Drittel der bekannten ölre-serven. Daher kalkulieren Fachleute mit einem neuerlichen ölpreisschock in der ersten Hälfte der neunziger Jahre. Auch die internationale Energieagentur in Paris hat kürzlich vor der Gefahr steigender ölpreise gewarnt und ihre Mitglieder aufgefordert, bei den Bemühungen zur Entwicklung eigener und alternativer Energiequellen nicht nachzulassen.

Beobachtet man, mit welchem Eifer dieser Empfehlung nachgekommen wird, so braucht man sich um die OPEC keine Sorgen zu machen.

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