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Zwischen Mode und Zitat

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(Secession, W ien 1., Friedrichstraße 12; bis 16. Juli) Zwar bedeutete in Wien die Zeit um 1000 eine Wende zu Neuem, doch betrieb man gleichermaßen Kritik am Bestehenden, wie man nach Vorbildern im Vergangenen suchte. Kam damals dem Anspruchauf vollendet einfache und funktionsgerechte Formgebung das Frühbiedermeier entgegen, so blickt man heute, offensichtlich sehnsüchtig, nach den Produkten des Jugend- stils beziehungsweise der Wiener Werkstätte, aber auch nach Art Deko und nach den fünfziger Jahren.

Die Wiener Secession setzt mit ihrer neuen Ausstellung beste Tradition des Hauses fort: die handwerkliche Perfektion der Wiener Werkstätte findet im Formwillen der Architekten Entsprechung. Besonders die Architekten Luigi Blau und Hermann Czech berufen sich mit ihren eleganten Sitzmöbeln, Beistelltischen und Stehlampen auf die großen Väter Josef Hoffmann, Otto Wagner, Adolf Loos und deren Zeitgenossen. Reizvoller und durch ihre Farbenpracht bestechend erscheinen Johannes Spalts „Himmelbett“, eine Art Schlafkabine in bunter geometrischer Farbgestaltung, Adolf Krischanitz’ schlichte Möbel nach einem Farbkonzept des Malers Oskar Putz, fast futuristisch W. M. Pühringers Sessel „n“Roll. Im Tex- til-Design orientierten sich die bildenden Künstler Peter Kogler, Gilbert Bretterbauer und Gerwald Rockenschaub an Computersystem und Lochkarten.

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