Kalte Dusche für den kalten Kanzler

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Eine kalte Dusche für den kalten Kanzler durch den kalten Wähler: Auf diesen einfachen Nenner lassen sich die Landtagswahlergebnisse von Salzburg und Kärnten unschwer bringen.

Man mag es drehen, wie man will, und das Länderspezifische betonen - insgesamt war der vergangene Sonntag doch ein Menetekel für die Bundes-ÖVP. Die beste Steuerreform als Standortpolitik nützt nämlich gar nichts, wenn man der größten Wählergruppe teilweise Einkommen wegnimmt und sie anschließend auch noch mit einem unbedarften Wurstsemmel-Vergleich verhöhnt. Allein letzteres zeigt, wie abgehoben unsere Politik mitunter agiert und wie wenig Ahnung manche Volksvertreter von dem von ihnen angeblich vertretenen Volk haben...

Setzt die Volkspartei ihren derzeitigen Kurs fort, dann wird auch der Wähler seine Reaktion darauf fortsetzen. Und am Ende könnte die ÖVP wieder in die Opposition geschickt oder aber zum Juniorpartner in einer neuen Konstellation degradiert werden. Und das alles könnte sehr viel schneller kommen, als geplant, vor allem dann, wenn es dem Karawanken-Zorro in den Kram passt.

Mehr Sensibilität und Kommunikation sind daher gefragt - und weniger sture Rechthaberei; mehr Verständnis, Flexibilität und Kooperation - und weniger Konfliktfreude. Gerade letztere goutiert der Wähler am wenigsten.

Wir können gespannt sein, welche Lehren die Volkspartei aus ihrem Wahldebakel zieht. Denn zieht sie diese nicht, so wird sie eine historische Chance vertan haben. Die "Ära Schüssel" wird dann nicht als "Ära", sondern als eine kleine Episode innerhalb einer jahrzehntelangen Periode sozialdemokratischen Regierens in die Geschichtsbücher eingehen.

Der Autor ist freier Wirtschaftspublizist.

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