Truss - © Foto: APA / AFP / Adrian Dennis

Liz Truss als „Modern Margaret“

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Liz Truss ist ein großer Thatcher-Fan. Seit vergangenem Dienstag steuert die neue Premierministerin die Geschicke Großbritanniens.

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Liz Truss ist ein großer Thatcher-Fan. Seit vergangenem Dienstag steuert die neue Premierministerin die Geschicke Großbritanniens.

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Mit Liz Truss zieht zum dritten Mal in der britischen Geschichte eine Frau als Premierministerin in die Londoner Downing Street ein. Queen Elizabeth II. ernannte die 47-Jährige vergangenen Dienstag zur Nachfolgerin von Boris Johnson und bat sie auf Schloss Balmoral in Schottland, ihrer Sommerresidenz, darum, eine neue Regierung zu bilden. Immer wieder bringt Truss in ihren Reden die bei der konservativen Basis so beliebte Margaret Thatcher ins Spiel. Sie sehe sich sogar als ihre Nachfolgerin der Eisernen Lady, so Truss.

In ihrem neuen Kabinett setzt sie auf Vertraute und Unterstützer: Die bisherige Arbeitsministerin Therese Coffey, die als engste Verbündete von Truss gilt, übernimmt das Gesundheitsministerium und wird zugleich Vizeregierungschefin. Finanzminister wird der bisherige Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng. James Cleverly, zuletzt Bildungsminister und zuvor unter Truss Europa-Staatssekretär, übernimmt das Außenministerium. Die konservative Hardlinerin Suella Braverman wird Innenministerin.

Liz Truss wurde 1975 in Oxford geboren. Ihre Eltern, eine Krankenschwester und ein Mathematikprofessor, stehen beide politisch links. In ihrer Studienzeit in den 90er-Jahren am Merton College in Oxford vertrat auch Truss anfangs linke Positionen und sprach sich für eine Abschaffung der Monarchie und die Legalisierung von Cannabis aus. 1996 vollzog Truss eine politische Wende und trat pünktlich zu ihrem Studienabschluss der konservativen Partei bei.

Den Amtssitz in der Londoner Downing Street 10 bezieht Truss in einer dramatischen Phase: Großbritannien ist mit einer galoppierenden Inflation konfrontiert und droht in eine Rezession zu stürzen. Millionen Britinnen und Briten haben Angst, im bevorstehenden Winter ihre Strom- und Gasrechnungen nicht mehr bezahlen zu können. Truss hat indes Steuerkürzungen versprochen und angekündigt, als eine ihrer ersten Maßnahmen einen Plan zur Bewältigung der Energiekrise vorzulegen. Zumindest einer gibt ihr große Rückendeckung: Ex-Premier Boris Johnson, dessen Politik die neue Premierministerin Truss weiterführen will.

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