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Kothgasser folgt Eder

Erst vergangenen Samstag hatte Papst Johannes Paul II. den Rücktritt des 74-jährigen Salzburger Erzbischofs Georg Eder angenommen. Früher als erwartet steht nun sein Nachfolger fest: es ist der Innsbrucker Diözesanbischof Alois Kothgasser (65). Bereits am Wochenende wurde er aus einem Dreiervorschlag des Vatikans vom Salzburger Domkapitel gewählt. Kothgasser ist damit der 89. Nachfolger des hl. Rupert, des ersten Bischofs von Salzburg. Mit Kothgasser wurde ein als gesprächsbereit bekannter Kirchenmann nach Salzburg berufen.

Sein Vorgänger, Erzbischof Georg Eder, hatte bereits im März aus Gesundheitsgründen um seine Ablöse gebeten. Immer wieder hatte sich Eder mit strikt konservativen Äußerungen zum Mittelpunkt öffentlicher Kritik gemacht. Schon die Wahl des Flachgauers am 21. Dezember 1988 war bei kritischen Katholiken und der Basis umstritten. Vor allem in seinen ersten Amtsjahren erregte er mit seinen strengen Äußerungen zu gesellschaftspolitischen Themen wie Sexualerziehung, Demokratie und Meinungsfreiheit Aufsehen. 1989 musste er für seinen Satz "Aids ist eine Strafe Gottes" harte Kritiken aus allen politischen Lagern einstecken.

Für Wirbel sorgte Eders ablehnende Haltung zur Abtreibung nach einer Vergewaltigung. Noch größer war das Aufsehen, als Eder in einem Vortrag "geistige Umweltverschmutzung durch Popmusik und Sexualerziehung" ortete und gegen Aufklärungsbroschüren zu Feld zog. In seinen späteren Amtsjahren ist es ruhiger um den Erzbischof geworden, der "Christus wieder in alle Häuser und Familien sowie in alle öffentliche Bereiche" bringen wollte und wiederholt seine Sorge über den seelischen Zustand seiner Gläubigen zum Ausdruck brachte. 2000 löste er allerdings mit der Suspendierung des Salzburger Dechants Peter Hausberger, der mit einem methodistischen Pfarrer ein ökumenisches Abendmahl gefeiert hatte, erneut Diskussionen aus, ebenso bei der Trauerfeier für die Opfer der Brandkatastrophe von Kaprun: Der Gottesdienst war als katholischer und nicht, wie von Angehörigen gewünscht, als ökumenischer Gottesdienst abgehalten worden. APA, red

Muzicants Wahlsieg

Gewählt worden ist am 24. November auch bei der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Klar gewonnen hat dort die Liste Atid des seit 1998 amtierenden Präsidenten Ariel Muzicant (Bild). Die Liste hat elf der 24 Mandate errungen. Vor vier Jahren war sie auf fünf Mandate gekommen, teilte die IKG am Sonntagabend mit. Die Wahl des Präsidenten ist nun Sache des Kultusvorstandes. Dieser soll sich am 19. Dezember konstituieren.

Je drei Mandate errungen haben die Listen Sefardim-Bucharische Juden, Bund Sozialdemokratischer Juden sowie Khal Israel. Auf je ein Mandat kamen die Listen Alternative, Misrachi-Zionistische Einheit, Block der religiösen Juden sowie die Georgischen Juden. APA

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