Wenn ein Papst Schalom spricht

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Papst Franziskus hat am Montag am letzten Tag seiner knapp dreitägigen Nahost-Reise auf dem Jerusalemer Tempelberg Muslime, Christen und Juden zum gemeinsamen Einsatz "für Gerechtigkeit und Frieden" aufgefordert. Das dichte Programm seiner Reise enthielt am Schlusstag viele sensible Begegnungen. Der Papst nutzte ein Treffen mit dem islamischen Großmufti von Jerusalem, Mohammed Hussein, vor dem Felsendom zu einem Appell zum Dialog. Das Oberhaupt der katholischen Kirche erinnerte daran, dass sich alle drei monotheistischen Religionen von ihrem gemeinsamen Erzvater, dem Propheten Abraham, ableiten.

Vom Tempelberg begab sich der Papst zur Klagemauer. Dort verharrte er einige Minuten in stillem Gebet, bevor er einen Zettel in einem Umschlag in die Mauerritzen steckte. Aus dem Vatikan hieß es, darauf sei das "Vaterunser" auf Spanisch notiert. Für Juden ist die Klagemauer ein Ort, der ihren historischen Anspruch auf das Land repräsentiert. Mit Genugtuung wurde in Israel registriert, dass Franziskus anschließend als erster Papst nicht nur einen Kranz am Grab Theodor Herzls, des Begründers des modernen Zionismus, niederlegte, sondern in einer Abänderung seines Programms auch das Mahnmal für Terroropfer besuchte.

Am Vortag hatte er in Bethlehem an der israelischen Sperrmauer gebetet. Die Sperranlage verläuft oft nicht entlang der international anerkannten Staatsgrenze, sondern zwischen den palästinensischen Ortschaften und israelischen Siedlungen in den seit 1967 besetzten Gebieten.

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