Im Vorjahr stieg die öffentliche Verschuldung von Bund, Länder und Gemeinden um 3,8 Prozent auf 1.634 Milliarden Schilling an. Somit ist jeder Österreicher - vom Baby bis zum Greis - mit 204.000 Schilling verschuldet. Diese bittere Pille enthält der Finanzschuldenbericht 1995.Das nahezu 100 Seiten umfassende Werk wurde vom Leiter des Staatsschuldenausschusses, Universitätsprofessor Helmut Frisch, mit der Feststellung präsentiert, daß es eine „einseitige Sache" sei, die ja nur die „Verschuldensseite" darstelle. Der wachsenden öffentlichen Verschuldung steht ein
„Wer darf das Kind beim
rechten Namen nennen?"
(Goethe, Faust 1 ). Künftig
der Richter? Das neue
Namensrecht ist durch die
Wah l im Oktober nur vorläufig
auf Eis gelegt.
Der Mensch lebt für das Lebensmittel, hat Karl Kraus einmal gesagt. Ist das die Konsequenz der Liberalisie--ung der Ladenöffnungszeiten in Österreich? Welchen Preis hat die Flexibilität?
Die Absichtserklärungen in den einschlägigen Schulbüchern für die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen sind löblich. „Der Lernende soll verstehen, daß der Mensch im Mittelpunkt allen Wirtschaftens steht“, heißt es beispielsweise in dem 1982 erschienenen Buch „Wirtschaft — mitdenken - mitgestalten - mitverantworten“ von Horst Knapp. Die tatsächlichen Ausführungen freilich sehen anders aus. Der Grund für dieses Auseinanderfallenliegt, so meine ich, in der Unterbelichtung der (Familien-)Haus-halte.In den Büchern für Volkswirtschaftslehre wird durchgehend der
Das Ziel des neuen Hauptschul-lehrplanes, der jüngst vom Unterrichtsministerium zur Begutachtung versandt wurde, ist die „Wortidentität“ mit dem Lehrplan für die Allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS). So formuliert das ministerielle Begleitschreiben programmatisch, was dann im Lehrplanentwurf Tatsache ist. Künftig sollen also in allen Gegenständen für Hauptschule und AHS-Unterstufe wortwörtlich dieselben Lehrstoffe gelten.Das von Minister Fred Sinowatz selbsternannte Ziel der Wortidentität hat jedenfalls einen Schönheitsfehler: Es fehlt ihm die gesetzliche Basis. Das
Der in Wien lehrende Philosophiedozent Arno Anzenbacher unternimmt es, die die Gegenwart dominierenden Ideologien Liberalismus-Kapitalismus und Marxismus-Sozialismus auf ihre Grundbegriffe zurückzuführen und ihre jeweilige Unzulänglichkeit aufzudecken. Beide erweisen sich als philosophische Primitivpositionen, Spielarten des Nominalismus, gemessen am Niveau der europäischen Sozialphilosophie eines Aristoteles, Thomas oder Kant. Lebendig blieb diese sozialphilosophische Tradition (fast ausnahmslos) innerhalb der Kirche; ein historischer Umstand, um dessentwillen diese Tradition auch als
Ein gutes Programm müsse folgende Eigenschaften haben: „Es muß in einer klaren Sprache abgefaßt, es muß kurz und es darf wissenschaftlich nicht anfechtbar sein.” So Wilhelm Liebknecht von der Jahrhundertwende auf dem Erfurter Parteitag der SPD.Der Forderung nach Kürze entspricht der vorliegende SPÖ-Entwurf mit seinen knapp 200 Absätzen. Ob er sprachlich klar und wissenschaftlich sauber ist, solj geprüft werden. Ich frage also: Was kann ich mir unter seinen Worten und Sätzen vorstellen?„Die Sozialisten wollen die politische Demokratie zur sozialen Demokratie weiterentwickeln.”