„Die Schwarzen machen es auch nicht besser”, das ist der deprimierende Eindruck, den man von den bisher bekanntgewordenen Budgetvorschlägen der Bundesländer für 1975 gewinnt: Ob schwarz oder rot, der saloppe Androsch-Stil macht Mode. Ob Oberösterreich oder Kärnten, ob Salzburg oder Tirol, sie alle haben es darauf angelegt, der Explosion im Bundesgebiet auch ihre Miniexplosionen folgen zu lassen — die im übrigen schon ein recht gehöriges Kaliber erreicht haben. Wenn etwa der oberösterreichische Etat an die 10-Milliarden-Grenze herankommt, so ist dies keine Bagatelle mehr, sondern durchaus relevant für die Währungsentwicklung.
Es werde im kommenden Jahr kein Budget der Wahlgeschenke, sondernein Sparbvdget geben, versicherte dieser Tage der Finanzminister. Wenn das stimmt, desto schlimmer. Nicht daß die Unmanier, wichtige Wählergruppen im Wahljahr durch „Geschenke“ korrumpieren zu wollen, der bisher alle Regierungen — sehr häufig mit negativem Erfolg — nadihingen, in Schutz genommen werden soll. Aber wenn nach Meinung von Hannes Androsch ein Sparbudget so aussieht wie dasjenige, welches er uns im kommenden Jahr bescheren will, dann dürfen wir uns auf einiges gefaßt machen, sollte er einmal nicht
Österreich liege heute mit einer Steuerbelastungsquote von mehr als 36 Prozent des Bruttonationalpro-dukts im internationalen Spitzenfeld, erklärte dieser Tage der ÖVP-Finanzexperte Koren. In der Schweiz mache diese Quote nur 22 Prozent aus.„Falsch“, konterte prompt die Sozialistische Korrespondenz: das Institut für Wirtschaftsforschung habe festgestellt, daß 1973 der Anteil der Steuern auf 21,2 Prozent des Brutto-nationalprodutets gesunken sei und damit den geringsten Wert seit 1964 erreicht habe. Die „SK“ konnte sich nicht verkneifen, hinzuzufügen, Koren habe offensichtlich
Eine Fundamentalregel guter Politik lautet bekanntlich: „Fortiter in re, suaviter. in modo“. Was aber ist von einer Politik zu halten, die „suaviter in re, fortiter in modo“ ist?Einer solchen aber scheint sich die ÖVP verschrieben zu haben: Bei jeder Gelegenheit fallen große Worte, man werde harte Oppositionspolitik betreiben, ja man preist die eigene Härte so sehr, daß dadurch der sozialistischen Propaganda, die ÖVP sei zu keiner konstruktiven Politik zu haben, Vorschub geleistet wird: Auf der anderen Seite gibt die gleiche ÖVP, sobald es nicht um verbale Härte, sondern um
Ein verbaler Kretin geht um: das Nullwachstum. Sprachlich weniger affektierte Zeiten hätten von Wachstumsende, von gleichbleibender Produktion bzw. — je nach Standpunkt — von Stabilität oder Stagnation gesprochen, aber so viel linguistische Normalität ist heute nicht „in“.Mit anderen Worten: In den nächsten Jahren wird die bisher obligate jährliche, reale Zunahme des Nationalprodukts nicht mehr selbstverständlich sein. Sprachen wir bisher schon von einer Rezession, wenn das Nationalprodukt schwächer zunahm als im Jahr zuvor, so müssen wir uns nun vielleicht mit der
Österreichs Sozialisten haben immer ein offenes Ohr für neue Initiativen aus Bonn, die sie möglichst schnell auch im eigenen Land zu realisieren trachten. Gegenüber den neuen Tendenzen in der Wohnbaupolitik stellen sie sich aber derzeit offenbar taub. Merkwürdigerweise hat auch die gesamte österreichische Publizistik noch nicht bemerkt, welch radikaler Umdenkprozeß am Rhein heute einsetzt, der zu Resultaten führt, die der Praxis hierzulande diametral entgegengesetzt sind.
„War es nur der Ruf aus Kärnten, der zu einer Ablöse Frühbauers führte, oder sind nicht auch Schwierigkeiten im Verkehrsressort für seinen Abgang maßgebend?“ fragte; dieser Tage VP-Obmann Schleinzer. Die Frage ist nicht ganz unberechtigt, ist doch unter der Ägide Früh-bäuers das Bundesbahndeflzit von1.6 Milliarden Schilling (1970) auf3.7 Milliarden Schilling (1973) gestiegen.Allein schon die Berufung Frühbauers, der, wenn auch Bahnbediensteter, seine Führungsqualifikationen ausschließlich in Gewerkschafts- und Parteiarbeit erworben hatte, zeigte, daß von allen Anfang an keine
Das Plätschern im Wörthersee wirkt auf den Bundeskanzler stimulierend und so wartet er jedes Jahr mit einer Idee auf, die zwar nicht neu ist, aber aus seinem Mund, aus dem man anderes zu hören gewohnt war, originell klingt. Im Vorjahr war es die Baubremse, heuer sind es unter anderem die Gastarbeiter.
Bis weit in die sechziger Jahre hinein waren die Bildungsplaner davon überzeugt, daß die Zukunft einen unbeschränkten Bedarf an Akademikern bringen werde und daß höhere Bildung — oder was gewisse Bildungspolitiker darunter verstehen — auf alle Fälle die Berufschancen verbessern werde. Eine panische Angst hatte die Regierungen in allen Ländern ergriffen, im Bildungswettlauf zurückzubleiben. Die Statistiken über die Zahl der Maturanten und Akademiker wurden zum Kaffeesatz, aus dem man die Zukunft weissagte.Warnende Stimmen, daß man nicht nur lauter Einstedns, sondern auch ein paar
Auf den ersten Blick scheint der österreichische Fremdenverkehr eine heile Welt zu sein. Unsere Berge und Seen, unsere Skipisten und Wälder verkaufen sich gut, österreichische Küche und österreichischer Charme tun das ihre, wohldosierte Kultur für jedes Intelligenzniveau — auf breiter Front zwischen Bregenz und Mörbisch angeboten — lassen viele auf ihre Rechnung kommen, und für Komfort ist gleichfalls gesorgt: 2362 Seilbahnen und Sessellifte sowie 355 geheizte Hallenbäder stehen den p. t. Gästen zur Verfügung.Die Erfolgszahlen sind dementsprechend imposant. Kommerzialrat Trend