Gedanken zum Jahreswechsel sind üblich. Es wäre aber schlimm, wenn Silvester und Neujahr der einzige Anlaß wären, sich über die gestellten Aufgaben und Probleme Gedanken zu machen. Das Jahr ist angefüllt mit Problemen, die zu lösen sind, und es vergeht kein Tag — es darf keiner vergehen —, ohne daß man prüft und erwägt, welche Lösungen möglich seien und was im Sinne einer positiven Aufgabenstellung und -erfüllung geschehen kann. Trotzdem ist es sinnvoll, zum Jahresschluß darüber einiges Konkretes auszusagen.Was den für das wirtschaftliche Wohlergehen des Landes
Wie immer bietet die Veranstaltung einer Messe, in Besonderheit die Wiener Frühjahrsmesse, Gelegenheit, zu einigen wirtschaftlichen Problemen Österreichs Stellung zu nehmen. Das Hauptmerkmal der wirtschaftlichen Entwicklung, nicht nur in Österreich, sondern in allen Staaten des freien Europas, ist gegenwärtig in einer deutlich sichtbaren Verflachung der Konjunkturkurve zu erkennen. Die Zunahme des Bruttonationalprodukts wird überall unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegen. Dies bedeutet keineswegs eine Krise der Wirtschaft, sondern vielmehr eine Stabilisierung des
In der Regierungserklärung vom 2. April 1964 spricht der Bundeskanzler bei dem Kapitel über die außenpolitischen Aufgaben Österreichs davon, daß die vordringlichste Aufgabe auf außenpolitischem Gebiet für die Bundesregierung die Regelung unseres Verhältnisses zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft sein wird. Gemäß dieser vom Parlament zur Kenntnis genommenen Feststellung ist es die Aufgabe der Bundesregierung, einen Vertrag mit der EWG über eine österreichgemäße Teilnahme an der europäischen Wirtschaftsintegration zu schließen. Die Bundesregierung hat zu diesem Zweck in
Die Wiener Frühjahrsmesse als Spiegelbild der österreichischen Wirtschaft gibt Anlaß, zu einigen aktuellen wirtschaiftspolitiischen Problemen Stellung zu nehmen, wobei aus der Fülle der gegebenen Probleme natürlich nur einige wenige herausgegriffen werden können.Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft seit 1945 ist ohne Unterbrechung dadurch gekennzeichnet, daß eine ihrer wesentlichsten Säulen nach wie vor der Außenhandel ist; die Exportorientierung der österreichischen Wirtschaft äst gleichbleibend wichtig. Rund ein Viertel des österreichischen Volkseinkommens resultiert
Der ständige Fortschritt der Technik, besonders die Entwicklung der Verkehrsmittel, machen die Welt von Tag zu Tag kleiner. Es gibt kaum ein Ereignis irgendwo auf einem Punkt unseres Erdballes, das nicht seine Auswirkungen weithin ausstrahlen läßt. Die Tage, da der europäische Bürger seinen Osterspaziergang in Ruhe und Gemächlichkeit machte, „… während hinten, weit in der Türkei, die Völker aufeinanderschlagen“, gehören längst der Vergangenheit an. Die Folge dieser Entwicklung ist die, daß sich die Interessen der Völker und Staaten immer mehr im Raume stoßen beziehungsweise
Als im Jahre 1951 in Paris der Vertrag liber die Gründung der Montanunion unterschrieben wurde, ahnte noch niemand, daß damit der erste Schritt zu einer Konstruktion getan wurde, die der Zusammenarbeit der freien europäischen Staaten den stärksten Impuls zu einer Neuordnung geben sollte, wie er seit dem Wiener Kongreß von 1815 nicht mehr zu verzeichnen war. Damit soll kein Vergleich zwischen dem historischen Ende der napoleonischen Kriege und dem gezogen werden, was mit der Montanunion 136 Jahre später geschehen ist. Aber die europäische Geschichte des 19. Jahrhunderts war weithin von
Wenn diesmal die Wiener Frühjahrsmesse den alljährlichen Reigen der österreichischen Messeveranstaltungen eröffnet, so geschieht das in einer Zeit, die unserer heimischen Wirtschaft wohl einen neuen Konjunkturaufschwung v*erheißt, sie aber zugleich mit zahlreichen und immer brennenderen Problemen konfrontiert.Es ist erfreulich, daß sich die Produktion der Industrie nach gewissen Abschwächungs-tendenzen zunehmend belebt, daß allgemein, auch vom Weltmarkt her, die Auftriebskräfte vorherrschen und daß die Lage auf dem Arbeitsmarkt nach dem saisonalen Rückgang während der Wintermonate
Rückblick und Vorschau zur Jahreswende sind in gewissem Sinne auch immer Rechenschaftsberichte. Wenn ich im folgenden einige Gedanken zur österreichischen Wirtschaftspolitik aussprechen soll, so kann mit Rücksicht auf den gegebenen Rahmen natürlich nur von einigen wenigen Problemen die Rede sein.Zunächst einmal ist daran zu erinnern, daß das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau mit dem Bundesgesetz vom 24. April 1963 durch die Übernahme der Agenden der Außenwirtschaftspolitik eine bedeutende Erweiterung seines Ressortbereiches erfahren hat. Dazu sei von der Verwaltungsseite
Es gab Optimisten, die nach Abschluß der Wiener Frühjahrsmesse 1962 vorschlugen, der Wiener Frühjahrsmesse 1963 den Namen „Integrationsmesse“ zu geben. Die diesen Vorschlag machten, gingen dabei von der Annahme aus, daß bis in die Märztage dieses Jahres das österreichische Assoziierungsproblem gelöst sein werde. Wer aber die Entwicklung der europäischen Integration genau verfolgte und sich vor allem von jedem Wunschdenken frei machte, konnte auch vor einem Jahr nicht mit einiger Wahrscheinlichkeit abschätzen, ob uns in den folgenden zwölf Monaten ein Erfolg unserer
In jüngster Zeit hat „Die Furche“ ihre Leser mit einem Problem konfrontiert, das in näherer Zukunft sicherlich zu einem Gegenstand breiter Diskussion werden wird. Es war die Frage gestellt worden, inwieweit sich die Politik der Ersten Regierungspartei durch das Bestreben, möglichst breite Wählerschichten zu erfassen, sowohl in ihrem programmatischen Kern als auch in der Taktik verflacht habe. Das Aufwerfen dieser Problematik gibt Gelegenheit, die Frage auf das Gebiet der Wirtschaftspolitik auszudehnen, was wohl schon deshalb um so wichtiger ist, als es ja gerade die Probleme der
Ich möchte festhalten, daß es über die Zweckmäßigkeit der österreichischen Neutralität, ja über ihre Notwendigkeit in Österreich keinerlei differente Auffassungen gibt und das ganze österreichische Volk diese völkerrechtliche und militärische Neutralität des Landes aufrichtig begrüßt.Ich lege auf diese Feststellungen ganz besonderen Wert, weil im Zusammenhang mit der Diskussion über die europäische Integration das Problem der Neutralität eine besondere Rolle spielt. Ich werde später noch einiges dazu zu sagen haben, erlaube mir aber jetzt schon festzustellen, daß die
Die wirtschaftliche Prognose, die man für 1961 stellen kann, ist positiv. Die Weltwirtschaftskonjunktur wird weiter andauern.Gehen wir zuerst von unserem eigenen Lande aus. Es ist ohne Zweifel so, daß wir auch im Jahre 1961 mit der Aufrechterhaltung der Vollbeschäftigung rechnen dürfen, ja noch mehr, daß sich der allenthalben fühlbare Mangel an Arbeitskräften noch weiter verstärken wird. Wäre es auch in Österreich so wie in allen anderen Staaten möglich, ausländische Arbeitskräfte wenigstens in den Saisonspitzen zu beschäftigen, so könnte aus dieser durch ausländische
„Die Furche” veröffentlicht in kordialer Weise nachstehend im vollen Wortlaut eine Zuschrift des Herrn Bundesministers Dr. Fritz Bock, die an die Ausführungen des Präsidenten des Verbandes katholischer Publizisten Oesterreichs, Dr. Karl Maria Stepan, zum Thema „Katholik und Parteipolitik” („Die Furche” Nr. 7 und Nr. 8, 1959) anknüpfen. Wir glauben, daß wir diesen Beitrag unseren Lesern zur eigenen Ur- teilsbildung nicht vorenthalten sollen, sowohl wegen der Persönlichkeit des Verfassers wie ob des hier besonders scharf akzentuierten parteipolitischen Standortes.Die