Nach anfänglicher Euphorie wächst die EG-Skepsis in Österreich. Ängste und Vorurteile bestimmen die Diskussion und das Informationsdefizit breiter Bevölkerungsschichten.
Selbst die Wahlforschung nimmt von der Existenz weiblicher Wähler nur flüchtig Notiz. Im Gegensatz zu Politikėm und Parteien, die das Thema „Frauen und Politik” in einer Mischung von Hilflosigkeit und Überheblichkeit verdrängen, hat die geringe Prominenz dieses Themas bei den Wahlforschern statistische Ursachen.Während Indikatoren wie Agraranteil, Industrialisierung oder Anzahl der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich regionale Unterschiede im Wahlverhalten zumindest tendenziell erklären können, sind geschlechtsspezifische Unterschiede im Wahlverhalten mit den herkömmlichen
Die Hektik und Nervosität der Wahlkämpfer und das technische Raffinement der politischen Werbemanager stoßen beim umworbenen Publikum auf wenig Gegenliebe. Mehr als 70 Prozent der österreichischen Wähler reagieren bereits bei der Nennung des Begriffs „Wahlkampf“ negativ bis feindselig.Was in der Theorie der edle Wettstreit zwischen konkurrierenden Ideen, Programmen und Persönlichkeiten sein soll, wird von der Bevölkerung als vorder-gründiges Streiten und plumper Wählerfang wahrgenommen. Technisch perfekte und nach subtilen Kriterien konzipierte Werbemittel und Werbebotschaften
Meinungsmagie: Kein Tag vergeht, an dem nicht Ergebnisse demoskopischer Umfragen publiziert werden. Zur Stimmungsmache. Zur Motivation. Kurzum: Zahlen statt Politik?
Vom 6. bis zum 8. November trafen sich Politologen in Salzburg zum Thema „Politikwissenschaft und politische Praxis“. Fritz Plasser steuerte dort einen ebenso bemerkenswerten wie provozierenden Diskussionsbeitrag bei.
Die totale Freizeit, das Leben ohne Arbeit, d. h. die sozialen und psychischen Konsequenzen der Arbeitslosigkeit war das Thema einer mittlerweile klassischen Studie von Paul F. Lazars- feld über das Schicksal der Arbeitslosen von Marienthal.Was Lazarsfeld und seine Mitarbeiter 1933 aus zahlreichen Gesprächen mit Arbeitslosen herausfanden, ist nicht nur ein erschütterndes Bild individueller Schicksale am Höhepunkt der Massenarbeitslosigkeit, sondern eine zeitlose, auch heute noch gültige wissenschaftliche Bestandsaufnahme des „Lebens ohne Arbeit“.Fast fünfzig Jahre später (Sommer