Die Frage nach dem Beginn artspezifischen menschlichen Lebens ist mit dem Zeitpunkt der Befruchtung eindeutig beantwortet. Die menschliche Ontogenese (das Werden des einzelnen Wesens) ist in jedem Stadium spezifisch, also auf das Menschsein im vollen Umfang ausgerichtet. Alles Nachfolgende ist ein fließender Gestaltungsvorgang, der keine Zäsur erkennen läßt...Die Frage nach dem Beginn des personalen, individuellen Lebens übersteigt naturwissenschaftliches Denken und ist nur mit den Denkkategorien der Philosophie und Theologie zu denken. Der frühest mögliche Zeitpunkt dieses neuen Seins
Zunächst ist die Frage zu klären, in welcher Weise Aids (als Krankheit) als mögliche Folge einer Schuld des Erkrankten gesehen werden kann. Ganz allgemein kann man sagen, daß das Verhältnis von Krankheit und Schuld ein Dreifaches ist: Der Mensch kann aus der Gebrechlichkeit (mangelnde Abwehrkräfte des Körpers, Gewalt der Krankheitsursache) erkranken. Theologisch kann man hier von einer Erkrankungsmöglichkeit sprechen, die sich aus den Folgen der Ursünde ergibt.Der Mensch kann ferner aus eigener Schuld erkranken, insofern er sich aufgrund ungezügelter Sexualität ansteckt. Ein in der
Das Bedürfnis, frühere wissenschaftliche Studien bequem im Originaltext zu besitzen, hat zu Nachdrucken, zu Neuauflagen geführt und zu Zusammenstellungen einzelner Arbeiten unter einem übergeordneten Gesichtspunkt. Demzufolge hat Y. Spiegel psychoanalytische Interpretationen biblischer Texte herausgegeben und eingeleitet. Der vorliegende Band bietet Probleme der Psychoanalyse und Kriminologie. Der Herausgeber umreißt in seiner Einleitung die Beziehungen von Strai-recht und Psychoanalyse und wirft den Strafjuristen mangelnde Menschenkenntnis vor, falls sie nicht psychoanalytisch
Im letzten Jahrzehnt, das durch eine zunehmende Gewalttätigkeit gekennzeichnet ist, beschäftigt man sich eingehend mit dem Phänomen dfer Aggression. 1920 schon hatte Freud dem „Lebenstrieb“ den „Todestrieb“, den Zerstörungsdrang als bestimmende Kräfte im menschlichen Leben gegenübergestellt. Mit dem Buch von K. Lorenz: Das sogenannte Böse, Naturgeschichte der Aggression (1963) ist von der zoologischen Verhaltensforschung her die Annahme, daß das aggressive Verhalten des Menschen einem phylogenetisch programmierten angeborenen Instinkt entspringe, allgemein bekanntgeworden.
Die klinische Psychopathologie hat nidit nur freud’sche Gedankengänge aufgenommen, sondern auch nicht minder zahlreiche Auffassungen psy- chotherapeutiBcher Schulen, die Freud ergänzt haben oder in relativem Gegensatz zur Psydioanalyse stehen. Audi hat die Freud-For- sdi’ung längst den medizinischen Bereich verlassen, wie auch sdion sehr früh nicht-medizinisdie Wissensdiaf- tOT und nicht zuletzt Kunst und Literatur psydioanalytisdie Voisteliun-gen rezipiert haben. Allen gemeinsam bleibt das Interesse der „Grundlagenforschung“ betreffend S. Freuds Leben und Werk.Demzufolge ist es
Der nüchterne Sinn unserer Gegenwart verlangt, daß der Charakter außergewöhnlicher Ereignisse nicht vorausgesetzt, sondern bewiesen wird. Daß aber diese kluge Leitidee in der Oberflächlichkeit des Alltages weniger ernst genommen wird, zeigt das allgemeine abergläubische Verhalten: wo gibt es in Hotels oder in Spitälern ein Zimmer Nr. 13? Wieviele lesen doch die sogenannten astrologischen Ratgeber? Und wieviel Ähnliches gibt es in unserer (ach so) aufgeklärten Zeit?Berichten über medizinisch nicht erklärbare Heilungen bleibt das Schicksal, zwischen Wundersucht und Wunderscheu
Auf Grund des inneren Zusammenhanges von Heil und Heilung wurden die Aufgaben im Grenzbereich zwischen Theologie und Medizin zur Zeit der Mönchsmedizin in Personalunion verwirklicht. Mit dem zunehmenden Aufkommen der naturwissenschaftlichen Medizin (seit Paracelsus) trennten sich Theologie und Medizin; je mehr aber wieder der kranke Mensch und nicht die isolierte Krankheit in den Vordergrund rückte, desto mehr kam es auch zu einer Näherung. In der Pastoralmedizin war ein erster Höhepunkt die Pastoralpsychiatrie des Wiener Pastoraltheologen Anselm Rickers (1888). Mit den Reden Pius XII. an
Die Diskussion um das Verhältnis der Psychoanalyse zu Religion und Weltanschauung ist seit langem im Gange; von jener differenzierenden Frage an, ob Psychoanalyse nicht etwa Methode und Weltanschauung sei. Zweifelsohne hat die Psychoanalyse wiederholt und vielfach den Charakter einer Weltanschauung angenommen. Man denke a priori an den Atheismus Freuds selbst. Wie einerseits das Verhältnis zwischen Psychoanalyse und Marxismus von zahlreichen Autoren beleuchtet wurde, so auch das Verhältnis von westlicher Psychotherapie zu östlicher Weisheit. Das vorliegende Buch, das seine Entstehung einer
Paul Sporken, Professor für Moraltheologie, seit 1968 Direktor des Zentrums für Pastoralfortbildung an der Universität Nimwegen, bestimmt nach einer unterscheidenden Einführung, was Ethos, Ethik, Moral eigentlich seien, eine christlichmedizinische Ethik als einen Kodex für ärztliches Handeln, der auf einer christlichen Daseinsinterpretation beruht. So müsse die Gesundheit nicht ausschließlich biologisch sondern auch personal gesehen wuiden und die ärztliche Hilfe (im weitesten Sinn des Wortes) sei ein wirksamer Dienst zur Erreichung der Lebensaufgabe, woran der Patient durch seine