Der amerikanische Senat hat zweimal innerhalb weniger Tage Eigenleistungen an fremdes Wohlverhalten gekoppelt. Er hat das Waffenembargo gegen die Türkei aufgehoben, wenn sich Fortschritte bei der Beilegung des Zypernkonfliktes zeigen. Er wird die Handelsblockade gegen Rhodesien lockern, wenn dort eine frei gewählte Regierung installiert ist. Präsident Carter wird außerdem erst dann wieder Computeranlagen an die Sowjetunion liefern lassen, wenn dort die Welle der Prozesse gegen die Dissidenten vorbei ist (und die Bürgerrechtskämpfer alle in Arbeitslagern stecken).Nun mag jede dieser
Wenn sein Name genannt wird, dann bekommen sie glänzende Augen, die Eishockeyfans aus Prag und Brünn, aus Preßburg und Iglau. Vaclav Nedomansky, wohl der beste Stürmer, der je für die CSSR gespielt hat, ist auch heute noch ein Idol in seiner Heimat. Doch nimmt man jene Broschüre zur Grundlage, die anläßlich der Weltmeisterschaft in Prag über die stolze Tradition des tschechoslowakischen Eishockeyverbandes berichtet, dann hat jener Vaclav Nedomansky nie existiert.Er ist nicht unter den Stars zu finden, die den Lesern mit Bild und Lebenslauf,,., vorgestellt werden. Sein Name fehlt sogar
„Sieg in deutscher Nacht“ ist der erste Ausflug des Journalisten Harald Irnberger in die Literatur. Kein Wunder, daß Irnberger, engagiert in der Minderheitenfrage (und mit dem Renner-Förderungspreis ausgezeichnet), ein Thema aus eben diesem journalistischen Engagement für seine Premiere gewählt hat. „Sieg in deutscher Nacht“ ist seine Auseinandersetzung mit der Slowenenfrage.Premiere ist das Buch noch in einem anderen Sinn: Der erste der beiden Aufsätze - „Veränderungen“ - ist zweisprachig. „Spremembe“ heißt die slowenische Fassung, übersetzt von Pavel Zdovc. Es drängt
Sie fliehen aus der Sahara nach Algerien, aus Äthiopien nach Kenia und Somalia, aus Südafrika nach Lesotho. Sie fliehen aus Mozambique nach Tan-zania, aus Namibia nach Angola und aus Angola nach Namibia. Afrikas Menschen sind auf der Flucht. Einer von 200 Afrikanern ist heute Flüchtling. Kriege und Rassismus, politische Unsicherheit und Unterdrückung machen den schwarzen Kontinent zu jenem Erdteil, in dem der Anteil derer, die unfreiwillig ihre Heimat verlassen haben, weitaus am höchsten ist.Als Mauretanien und Marokko in die Westsahara einrückten, flohen 70.000 Einwohner (drei Viertel
Die Finnen, diese bösen Nationalisten, so klingt es aus dem Blätterwald, haben „uns“ - sprich dem Alois Lipburger aus Vorarlberg -den Weltmeistertitel im Schispringen gestohlen. Sie haben aus böser Absicht den Sprung ihres Lokalhelden Tapio Raeisaenen nicht so gemessen, wie er wirklich ausgefallen ist, sondern ihm ein paar Meter da-zugeschenkt. Diese bösen Nationalisten. Nun mag tatsächlich der betreffende Weitenmesser in seiner Objektivität überfordert gewesen sein, als er - mit dem Augenmaß -abschätzen sollte, ob sein finnischer Landsmann nun 108, oder vielleicht doch nur 107
Der Mythos, daß die Länder der Welt in Frieden leben könnten, wenn sie nur alle dem Marxismus huldigten, ist wieder einmal in die Märchenwelt verwiesen worden. Während am afrikanischen Horn die Waffen zwischen dem marxistischen Somalia und dem marxistischen Äthiopien noch lange nicht schweigen - nur das Interesse der Umwelt, sprich: der westlichen Nachrichtenagenturen, hat sich wieder abgewandt, weil man stets Neues sucht -, ist im Fernen Osten der nächste Konflikt ausgebrochen. Der Kampf geht -wie in Ostafrika - um Land, um Grenzen, um Einfluß, um Macht. An die Waffen gezwungen sind
Wer hätte sich träumen lassen, daß das edle, geruhsame Schachspiel von solcher Dramatik umgeben sein kann? Schon einmal, vor nunmehr fünfeinhalb Jahren, hatte es für weltweites Aufsehen weit über den Kreis der Schachexperten hinaus gesorgt, als der exzentrische Amerikaner Bobby Fisher und der erfahrene, aber nervenschwache Boris Spasskij in Reykjavik um den Titel eines Weltmeisters spielten. Doch dieser Kampf vor und hinter den Kulissen verblaßt neben der neuen Auseinandersetzung, die jetzt Wirklichkeit geworden ist; die UdSSR, mit Abstand der Welt beste Schachnation, wollte sie unter
Nun liegt sie also komplett vor, Alexander Solschenizyns Dokumentation über den Archipel Gulag, das Strafsystem der Sowjetunion. Zweifellos eine imposante Bereicherung jedes Bücherschrankes, diese fast 1900 Seiten in drei Bänden. Wie kommt es, daß der dritte Band so ohne Aufsehen erscheinen konnte; daß er nie in die Hitlisten der Büchhändler gelangte, nachdem die beiden ersten Bände beispiellose Bestseller waren?Die Antwort ist nicht im Buch selbst zu finden. Sie liegt bei Solschenizyn, der öffentlichen Meinung des Westens und im geschickten Schachzug der sowjetischen Machthaber.
Das Storfing, das Parlament zu Oslo, hat seine Konsequenzen aus Tel Zataar und Belfast, aus So-weto und Angola gezogen: In diesem Jahr wird es keinen Friedensnobelpreisträger geben. Zum neunzehnten Mal seit 1901 bereits: Kein Zeichen von Frieden in dieser Welt. Die, die den Preisträger zu nominieren gehabt hätten, waren stark genug, Kompromißkandidaten abzulehnen. Nominierungen sind als Zeichen gedacht. Kein Friedensstifter 1976 — auch das-ist ein Zeichen.Anderseits: gerade ein Jahr wie dieses hätte nach Leitfiguren verlangt. Aus der langen Reihe der Kandidaten ragt die kleine Mutter