Die Entwicklung der österreichischen Zahlungsbilanz ist in dln letzten Monaten für viele, auch wirtschaftspolitisch interessierte und informierte Österreicher überraschend gekommen.Worin liegen eigentlich die Schwierigkeiten, die österreichische Zahlungsbilanz zu verstehen? Ein Grund dafür sind vielleicht die in der Diskussion oft verwendeten verschiedenen Begriffe wie Handelsbilanz, Dienstleistungsbilanz, Bilanz der laufenden Transaktionen, Veränderung der Währungsreserven usw. Jeder dieser Begriffe wird in der wirtschaftspolitischen Diskussion oft einseitig verwendet. So argumentiert
Kürzlich hielt die Nationalbank in Baden ein Seminar ab. Das Thema lautete: „Fiskalismus kontra Monetarismus”. Die Oesterreichische Nationalbank, liiert mit dem Fiskalismus österreichischer Spielart, siegte überlegen über den nur von Nichtmonetaristen vertretenen Monetarismus. Von allen eingeladenen Diskussionsteilnehmern bekannte sich keiner offen als Monetarist.Die Einführungsvorlesung hielt der für seine brillanten Formulierungen bekannte „Fiskalist” Prof. Streißler, der sich selbst aber gerne als Paläoli- beralen bezeichnet.Bevor Prof. Streißler sachlich wurde - wer
Von den Auf- und Abwertungsdementis der Notenbanken wissen die Journalisten spätestens seit den Erfahrungen der letzten Jahre, daß sich die Häufigkeit der Dementis proportional zur Wahrscheinlichkeit des Eintretens des dementierten Ereignisses verhält.Trotzdem erklärte Nationalbank-General Kienzl, daß jene Unternehmensleitungen gut gefahren sind, die sich in ihren Dispositionen nicht an Sensationsmeldungen und Gerüchte gehalten, sondern sich auf die Aussagen verantwortlicher Funktionäre der Regierung und der Notenbank verlassen haben. „Die Teilnahme an Währungsspekulationen endet
Während viele wirtschaftspolitische Experten in Österreich gebannt auf die Entwicklung der österreichischen Zahlungsbilanz blicken und ihre Strukturprobleme zu analysieren beginnen, hat das Ford-Institut eine Studie über die Arbeitskosten in Österreich und in den wichtigsten westlichen Industriestaaten im Auftrag der Industriellenvereinigung erstellt, womit alle Hoffnungen auf eine rasche Besserung der österreichischen Handelsbilanz in Frage gestellt werden.Wie die Analyse der Entwicklung der Arbeitskosten in Österreich zeigt, stiegen gegen Ende der sechziger Jahre die Arbeitskosten in
Am 25. März 1977 wurde der neue Verbraucherpreisindex für den Monat Jänner 1977 erstmals veröffentlicht. Gegenüber Jänner 1976 zeigte er einen Preisanstieg von 5,9 Prozent, viel mehr, als Optimisten noch vor wenigen Wochen als Schätzungen unter der Hand verbreiteten. Damals glaubten sogar einige Experten, der Preisindex vom Jänner 1977 könnte gegenüber Jänner 1976 einen Anstieg von nur 5 Prozent anzeigen. Eine Inflationsrate von 5 Prozent kennen die Österreicher bald nur noch vom „Hörensagen“, zuletzt wurde sie im Jahre 1971 erreicht.
Die Pressekonferenzen der großen Banken in den letzten Wochen zeigten es ebenso wie der kurzfristige Wirbel um die Auslandsveranlagungen der Genossenschaftlichen Zentralbank: Der österreichische Kreditapparat ist in Bewegung geraten. Plötzlich scheint eines der beständigsten Kartelle Österreichs, das Zinssatzkartell der österreichischen Kreditinstitute bei den Einlagezinsen, offiziell Habenzinsabkommen genannt, ins Wanken geraten.Nachdem sich Generaldirektor Dr. Emdl von der Länderbank zu einer liberalen Wirtschaftspolitik und auch zu mehr Wettbewerb in der Kreditwirtschaft bekannt
Positiv hat der Stab des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Wirtschafts- und Geldpolitik Österreichs beurteilt. So stand es in der „Wiener Zeitung” vom 23. Februar 1977, und so hatte es Minister Androsch am 22. Februar dem Ministerrat referiert. Der IWF schickt in regelmäßigen Abständen seine Experten zu Konsultationen in alle Mitgliedsländer. Ihr Urteil ist meist sehr ausgewogen und wird international beachtet. Man muß es allerdings genau lesen und nicht allein die Schlagzeile in der „Wiener Zeitung”: Positiv. Denn selbst der Text, den die „Wiener Zeitung”
Plötzlich ist der österreichischen Öffentlichkeit ein neuer Problembereich bewußt geworden, den sie bisher vergessen oder verdrängt hatte, die österreichische Zahlungsbilanz. Schon Ende 1973, unmittelbar nach dem Ausbruch der Ölkrise, wären die ersten Kassandrarufe der Zahlungsbilanzexperten laut erklungen. 1973 schloß die Grundbilanz der österreichischen Zahlungsbilanz mit einem Defizit von elf Milliarden Schilling, das, bereinigt um die „Statistische Differenz”, mit noch fast sechs Milliarden Schilling negativ auf die österreichischen Währungsreserven durchschlug. Für 1974