Die Ergebnisse der irischen Volksabstimmung über die Abtreibungsfrage (29. November) sagen mehr über das Selbstverständnis der irischen Gesellschaft aus als über praktische Bedingungen, bei denen ein Schwangerschaftsabbruch legal ist.
Dänemarks Ablehnung der beschleunigten europäischen Integration hat auch in Irland die Zweifel der Bürger verstärkt, doch die Regierung will ungeachtet der Tatsache, daß das Vertragswerk von Maastricht rechtlich auf brüchiger Grundlage steht, in der kommenden Woche das geplante Referendum zur Ratifikation durchführen.Bis vor kurzem zweifelte kaum jemand an einem deutlichen Ja; die starke Verflechtung der irischen Wirtschaft mit dem EG-Raum und die hohen Finanztransfers zum Ausgleich des Wohlstandsgefälles sprechen eine deutliche Sprache. Doch obwohl die Iren - im Gegensatz zu den
Beispiellose Szenen der Gewalt rückten vergangene Woche den 20jährigen Nordirland-Konflikt wieder einmal ins Zentrum der internationalen Berichterstattung. Der Anschlag eines protestantischen Extremisten auf das Begräbnis von drei in Gibraltar erschossenen IRA-Leuten und der brutale Mord an zwei britischen Soldaten durch Angehörige einer katholischen Trauergemeinde können selbst im blutigen Alltag Nordirlands noch schockieren.Die Schüsse britischer Sondertruppen auf drei unbewaffnete Mitglieder der IRA in Gibraltar am 6. März waren lediglich Abschluß einer sechswöchigen Serie von
In den Wohnblöcken von Divis im Westen von Belfast, wo Bernie ihre Weihnachtsgeschichte erzählt, gibt es keine offenen Kamine. Kommt Santa Claus also nicht nach Divis?
„Es ist besser zu scheitern, als überhaupt nichts zu tun“, versicherte Irlands Premierminister Garret FitzGerald all jenen, die ihn übers Wochenende nach seinen Rücktrittsabsichten befragten. In der Tat ist das Nein der irischen Stimmbürger zur Streichung des umfassenden Scheidungsverbots aus der irischen Verfassung eine Abfuhr für die Regierung FitzGerald, die angetreten war, eben diese Verfassung von ihrem konfessionellen Beiwerk zu entrümpeln.Bei einer Stimmbeteiligung von 62,7 Prozent war das Votum derIren über jeden Zweifel erhaben. 63,1 Prozent bekundeten mit ihrem Nein, daß
Das Jahr 1986 könnte als Beginn eines dauerhaften Versöhnungsprozesses in die Geschichte Nordirlands eingehen, ebenso wahrscheinlich jedoch sind Chaos und Selbstzerstörung. Und noch nie in diesem Jahrhundert waren die Ziele und Strategien sämtlicher am Nordirlandkonflikt beteiligten Staaten, Parteien und Gruppen so unmißverständlich festgelegt wie heute.Der Anlaß zur Verschiebung des nordirischen Koordinatennetzes war das Abkommen von Hülsborough, das am 15. Novem-ber zwischen Großbritannien und der Republik Irland unterzeichnet und seither von den Parlamenten ratifiziert wurde.Mit