In Oberwang, da kann man gut lustig sein. Und nicht nur wenn die Musi spielt. Denn der Scheichelroither, der fidele Bauer, steckt mit seiner Fröhlichkeit alle an: In der Volksoper hatte „Der fidele Bauer” in einer Inszenierung Robert Herzls, mit Rudolf Bibl am Pult, Premiere. Und Leo Falls unverwüstlicher Operettenhit mit seinen legendären Liedern - „Heinerle, hab ka Geld”, „Jeder hat sein Pinkerl” - bewies erneut, daß er unabhängig von Moden und Geschmack zu begeistern vermag.Herzl und sein Bühnenbildner Pantelis Dessyllas meiden jeden Hauch von Experiment. Sie setzen das
Alexander Zemlinskys „Der König Kandaules” erlebte 1996-in Hamburg seine Uraufführung: Anthony Beau-mont hatte das Fragment in eine spielbare Fassung gebracht, ohne daß im schwülen Klangbild der Partitur Brüche störten. Die Volksoper zeigt nun die österreichische Erstaufführung: Ein Ereignis!Zemlinskys Liebesbeziehung zu Gustav Mahlers späterer Frau Alma war Auslöser für die Abrechnung mit der eigenen Biografie im „Kandaules” (nach Andre Gide/Franz Blei). Diese Fakten arbeitet Hans Neuenfels in seiner Inszenierung auf und holt Zemlinsky selbst auf die Bühne: Der
Wien hat sein „Rallett-Hauptwerk” wieder: Richard Novotny rekonstruierte Tschaikowskys „Schwanensee” in der legendären Fassung, die Rudolf Nurejew 1964 nach dem Petipa-Iwa-now-Original für die Staatsoper schuf.Jordi Roigs neue Ausstattung kann zwar für die prunkvollen Rühnenbil-der und Kostüme Nicholas Georgiadis kaum entschädigen: Wo barocke Phantasie ein Gesamtkunstwerk beschwor, kommt Roig mit einer klassizistischen Säulenhalle vor dem Hintergrund einer faden Mondlandschaft mit dem Schwanensee aus. Umso stärker rücken die Tanzleistungen ins Rlickfeld: Da begeistert das f
Sie ist nur ein Modewerk, aber sie feierte einst Triumphe: „Mona Lisa", Max von Schillings veri-stischer Mordthriller, zählt zu den typischen Musikdokumenten der Zeit des Ersten Weltkriegs: Wagner, Strauss, Puccini, Boito, ja sogar De-bussy haben in der üppig schwelgenden Partitur des Stuttgarter und Berliner Opernchefs Schillings Spuren hinterlassen. Und er schrieb eine Sopranpartie, mit der selbst Maria Je-ritza Triumphe feiern konnte.Das zeigt das Problem der - sehr seriös, mit Geschmack gestalteten -Aufführung der Wiener Volksoper:Kurt Horres' kultivierte Inszenierung und
Die wochenlangen Streitereien um Werktreue und ein gültiges Konzept haben sich gelohnt: Benjamin Brittens Meisteroper „Peter Grimes", die von der Wiener Staatsoper nun mit Erfolg erstaufgeführt wurde, ist in der Inszenierung der Dresdnerin Christine Mielitz, in Bühnenbildern von Gottfried Pilz und mit Mstislav Rostropovich am Pult zur imponierenden Vision einer Endzeit geworden: Im Mittelpunkt der Außenseiter Peter Grimes, eine tragische mythische Figur zwischen Wozzeck und dem Fliegenden Holländer; in seinen Träumen vom „großen Fang" führt er einen Kampf gegen sich und
Selten spielt die Volksoper ein Werk, das so sehr auf einen Protagonisten zugeschnitten ist, wie diese Premiere von Ambroise Thomas' „Hamlet” für den Dänen Boje Skovhus:Mit Skovhus steht und fällt der Erfolg dieser Produktion des Regisseurs Stephen Lawless, des Bühnenbildners Johan Engels und der jungen australischen Dirigentin Simone Young. Er ist nicht nur ein hervorragender junger Bariton, ein attraktiver, hochintelligenter Darsteller des Shakespeare-Helden, sondern auch ein Publikumsmagnet, der von seinen Fans mit Ovationen gefeiert wird.Er singt den romantischen Helden, der weit
Krieg und Frieden” ist das Motto des Internationalen Musik-fests. Das Werk Gustav Mahlers, das die explosive Atmosphäre von 1914 und die Schrecken der Jahre 1933 bis 1945 in erschütternden Visionen vorweggenommen hat, ist einer der Pfeiler des klug programmierten Festivals im Konzerthaus.Parallel präsentiert der Musikverein sein Mahler-Fest auf eigene Faust: Am Anfang standen die Himmelsvisionen der „Dritten”, die von den Wiener Philharmonikern unter Bernard Haitink in aufregender Konzentration und Klangschönheit musiziert wurde; das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das ebenfalls
Seit er seine Liebe zu Wien entdeckt hat, braucht man ihn bei keinem Wiener Musikfest mehr zu missen: Pierre Boulez, einem der bedeutendsten Komponisten unseres Jahrhunderts, widmete das Konzerthaus anläßlich seines siebzigsten Geburtstags ein Fest im Festival.Wem' Boulez' Konzerte auch nicht dem Musikfest-Motto „Krieg und Musik” zuzuordnen waren, so bescherten sie doch zu Beginn Höhepunkte von höchster Qualität: Boulez im Gespräch über seine „Notations”, eine zwölfteilige Klavierkomposition, die er in einer Orchesterneufassung vollenden will, und dann für zwei Abende am Pult
Aufmerksamkeit sichern dem Wiener Frühlingsfestival vor allem prominente Namen: etwa Riccardo Muti, der zum „slawischen Programm" mit den Wiener Philharmonikern demnächst Strawinskis „Kuß der Fee" und Tschaikowskis „Fünfte" beisteuert, oder Nikolaus Haraoncourt mit drei spektakulären Auffühmngen des Strauß-„Zigeunerbaron" in der unbekannten Originalfassung. Für Aufmerksamkeit sorgten und sorgen aber auch die ungewöhnlichen Programme der Reihe „Musik aus Theresienstadt": Konzerte mit Werken der im KZ Theresienstadt bei Prag umgekommenen Komponisten Gideon Klein, Pavel Haas,