Dürfen die Lehrer aufbegehren? Ja

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Auch der journalistische Begleiter des öffentlichen Geschehens sitzt zurzeit im Homeoffice und beob achtet die Welt aus der Perspektive der eigenen vier Wände. Auch er weiß von den Erschwernissen bis Unerträglichkeiten, Tag und Nacht mit dem schulpflichtigen Teil der Familie (12, 15) jede computer(spiel)freie Minute erkämpfen zu müssen und so etwas wie E-Learning sanft motivierend oder mit allem machbaren Rigorismus durchzusetzen zu versuchen. Das ist mühsam – oft über alles Maß hinaus. Und man sehnt sich nach dem Tag, wo man die Seinen wieder einer Institution namens Schule überlassen darf.

Es gibt, so lernt man seit dem Corona-Shutdown tagtäglich, ferne Verbündete in diesem aktuellen Daseinskampf: Die Lehrer meiner Kinder zeichnen sich durch die Bank durch großes Engagement und onlinemäßige Findigkeit aus. Völlig unvorbereitet in diese Lage geworfen und kreativ stampften und stampfen sie Lernprogramme und Stoff-Angebote aus dem Boden, melden sich regelmäßig – ob per E-Mail oder Videokonferenz – bei ihren Schülern, fordern Arbeiten ein und schicken diese verbessert zurück.

Unsere familiären E-Mail-Accounts (oder die diversen Lernplattformen der Youngsters) wurden in der Karwoche (Ferien!) ebenso befüllt wie an Sonntagen oder zu mitternächtlicher Stunde. Lernen unter Corona-Bedingungen ist ein großes Experiment, das nur ob solchen Engagements einigermaßen erfolgreich sein kann. Man soll das endlich würdigen – und nicht bloß auf dem Erlass- und Verkündigungsweg den Lehrer(inne)n ausrichten, was sie nicht noch alles leisten müssen. Keine Frage, dass diesen Systemerhalter(inne)n auch einmal der Kragen platzen darf.

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