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,,Tu, felix Austria, nube“

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Europas Einigung nimmt – in harten Verhandlungen schrittweise Gestalt an. Vor 500 Jahren dagegen erreichten in Europa die kriegerischen Auseinandersetzungen der großen europäischen Dynastien um die Ausdehnung und Konsolidierung ihrer Herrschaftsgebiete einen neuen Höhepunkt. „Alles war möglich“ – und die Hochzeitsverträge galten als eine probate Methode.

Der Friede von Senlis hatte 1493 die habsburgische Herrschaft über das burgundische Erbe nach dem Tod der ersten Frau Maximilians I., Maria von Burgund, im wesentlichen bestätigt. Maximilian suchte eine zweite Frau. Der Streit mit Frankreich ging weiter, als König Karl VIII. in die Bretagne einfiel und die Prinzessin Anna – die Maximilian schon als Kind „per procurationem“ angetraut worden war – selbst heiratete.

Als Karl 1494 in Oberitalien einfiel, schloß sich Maximilian mit dem Papst, den Spaniern – die in Neapel residierten – und Venedig zusammen und unterstrich seine Interessen in Oberitalien durch seine Heirat mit Bianca Maria Sforza, der Tochter des Herzogs von Mailand.

Die Hochzeit wurde am 16. März 1494 – vor 500 Jahren – in Hall in Tirol mit allem Prunk der Renaissance gefeiert. Bianca brachte eine Mitgift von 500.000 Dukaten dem ständig unter Geldnöten leidenden Gatten mit. Die Ehe blieb glückund kinderlos. Bianca ruht seit 1510 im Stift Stams.

Dem Grundsatz „Du, glückliches Österreich, heirate“ huldigte Maximilian auch weiter: die Verbindung seines Sohnes Philipp mit der Spanierin Johanna dehnte die habsburgische Herrschaft über die Pyrenäen hinaus aus, die Heirat seines Enkels Ferdinand mit Maria von Ungarn sicherte den umstrittenen Bestand im Südosten.

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