6663913-1960_22_15.jpg
Digital In Arbeit

Plakate aus Frankreich

Werbung
Werbung
Werbung

Was in der zum ersten Male gezeigten Auswahl von rund siebzig Plakaten aus Frankreich, welche die Salzburger Galerie Welz zeigt, auffällt, ist die gekonnte Verknüpfung des traditionellen Esprits und der historischen Ecole de Paris mit modernem Sinn für Blickfang. Die Auswahl stammt aus einer der gerühmtesten graphischen Werkstätten der Welt, aus der Druckerei Fernand Murlot, wo viele der bekanntesten Künstler, wie Chagall, Miro, Leger und Picasso gearbeitet haben.

Die Beispiele der Vergangenheit endeten nicht in einem, kommerziellen Schematismus. Wir begegnen Georges Bracque, der mit Picasso den Kubismus mitentwickelt hat und sich späterhin teilweise vom Abstrakten zum Gegenständlichen wandte. Wir treffen Henri Matisse, die führende Persönlichkeit der „Fauves“, der vor sechs Jahren dahinschied, und daneben eine Fülle regsamer Künstler, wie Carzoti, Beaudin, Dubuffet, Masson, Ladera und Villon. Sie haben zumeist für ihre eigenen Ausstellungen geworben, es aber, wie einzelne (für uns sehr lehrreiche) Beispiele zeigen, durchaus nicht verschmäht, sich in den Dienst der Fremden Verkehrswerbung zu stellen und auf kleine Orte mit kulturellem Gewicht aufmerksam zu machen. Unter den ausstellenden Künstlern sind auch Allroundmänner, wie Le Corbusier und Cocteau anzutreffen. Jedes des gezeigten Plakate weiß die Thematik ohne verstiegene Symbolik gegenständlich zu machen, die Idee der Werbung nicht zu vordergründig erscheinen zu lassen. Wer die — übrigens kostenlos zugängliche — Schau verläßt und sich dann auf der Straße unseren Plakatwäivden gegenüber sieht, weiß, wo wir stehen müßten.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung