Welche Kugeln trafen das Auto?

Der Warren-Ausschuß erklärt: „Obwohl es für die Substanz des Befundes der Kommission nicht wesentlich ist, festzustellen, welcher Schuß Gouverneur Connally traf, liegen sehr überzeugende Gutachten von Experten vor, die nahelegen, daß dieselbe Kugel, die den Hals des Präsidenten Kennedy durchlöcherte, auch die Wunden Connallys hervorrief.“ Diese Erklärung ist das dünne Heftpflästerchen, mit dem der Ausschuß seine Achillesferse zu schützen sucht.

Wie dünn es ist, wird durch Worte „sehr überzeugend“ gezeigt. Diesem Wortlaut ging eine hartnäckige Auseinandersetzung voraus. Drei Ausschußmitglieder wollten höchstens „glaubwürdig“ hereinsetzen. Die Erklärungen für die Substanz... nicht wesentlich...“ geht mit der Wahrheit nicht schonend um, denn wenn Präsident und Gouverneur nicht von ein und derselben Kugel getroffen wurden, was bliebe von der Substanz übrig?

Die Zweifel an der einen Kugel basieren auf einem Film, der von einem Kleiderfabrikanten aus Dallas, Abraham Zapruder, gemacht wurde. Zapruder, ein Amateurphotograph, wollte das denkwürdige Ereignis des Aufenthaltes des Präsidenten in Dallas festhalten und geriet damit in den Strudel der Weltgeschichte. Sein Film wurde zu dem wichtigsten Beweismittel für die Untersuchung.

Eine Überprüfung der Filmkamera in dem Labor der FBI ergab, daß sie 18,3 Bilder in der Sekunde aufnahm. Der Film zeigt daß Präsident Kennedy im Bild 225 auf seine erste Verwundung reagiert, während der Gouverneur kein Zeichen einer Verletzung gibt. Da der Attentäter erst bei Bild 210 klare Sicht hatte, nimmt der Ausschuß an, daß der Schuß frühestens ab 210 abgegeben wurde. Selbst, wenn der Mörder in der von dem Ausschuß angenommenen Optimalzeit von 2,3 Sekunden einen weiteren Schuß abgegeben hatte, wäre dieser erst 42 Bilder später verzeichnet worden. Infolgedessen wäre Connally frühestens auf Bild 252 getroffen worden. Der Film zeigt jedoch, daß er in Bild 235 reagierte und sechs Bilder weiter nach vorne fiel.