7092292-1994_34_01.jpg
Digital In Arbeit

Johanna Dohnal: „Mir ist da überhaupt nichts sakrosankt!“

19451960198020002020

Im Zusammenhang mit der Diskussion um Behaltefrist, Karenzurlaub und Teilzeitarbeit fordert Frauenministerin Johanna Dohnal die Erfüllung des Gleichbehandlungspakets.

19451960198020002020

Im Zusammenhang mit der Diskussion um Behaltefrist, Karenzurlaub und Teilzeitarbeit fordert Frauenministerin Johanna Dohnal die Erfüllung des Gleichbehandlungspakets.

Werbung
Werbung
Werbung

Ich kann mir da alles vorstellen, nach dem 9. Oktober, da ist mir überhaupt nichts sakrosankt“, gibt Frauenministerin Johanna Dohnal im FURCHl’.-Gespräch den Gerüchten über ein um das Familienministerium verstärktes Frauenministerium neuen Auftrieb.

Für die Sozialpolitik (siehe Seite 3) fordert Dohnal, daß „die Behaltefrist für Karenzurlauberinnen von vier auf zwanzig Wochen ausgeweitet“ werde. Dies sei eine „wohlüberlegte langjährige Forderung von Frauen aus allen Parteien, mit Ausnahme der FPÖ.“ Im Rahmen des „Gleichbehandlungs-Pakets“ wurde „die Förderung von Um- und Einschulungsmaß - nahmen bereits festgeschrieben, um den Frauen den Wiedereinstieg in das Berufsleben zu erleichtern“. Dohnal kritisiert die „versteckten Kündigungen“ durch die Betriebe.

So habe ein Teil der Karenzurlauberin

nen „bei der Rückkehr nicht mehr den ursprünglichen Arbeitsplatz, oder gar einen schlechteren angeboten bekommen“.

Bis 1992 konnten Eltern insgesamt zwei Jahre Karenzurlaub in Anspruch nehmen oder nach dem einjährigen Karenzurlaub mit dem Arbeitgeber eine Teilzeitbeschäftigung vereinbaren. Mittlerweile sei „auch im ersten Lebensjahr des Kindes Teilzeitbeschäftigung möglich“. Wenn nun ein Elternteil diese Teilzeitbeschäftigung in Anspruch nimmt, so besteht dieser Anspruch bis zum vierten Geburtstag des Kindes.

„Kommt es hingegen mit dem Arbeitgeber zu keiner Einigung über die Teilzeitbeschäftigung, können die Frauen beim Arbeitsgericht klagen.“ Aber „wel che Frau tut sich diese Tortur an?“ fragt Dohnal. Letztlich „scheitert die Behandlung der noch offenen Fragen im Gleichbehandlungspaket immer wieder am Widerstand des Koalitionspartners, insbesondere des Wirtschaftsflügels der ÖVP.“

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung