Wer spendet wofür und wie viel?

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Helfen, aber richtig!

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Immer weniger Österreicher haben in den letzten Jahren an wohltätige Organisationen gespendet. Dies zeigt eine Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem Vorjahr. Allerdings ist gleichzeitig die Höhe der einzelnen Spendenbeiträge gestiegen, wie aus dem Spendenbericht 2013 des Fundraising Verbands Austria hervorgeht. Insgesamt wurden 510 Millionen Euro gespendet. Auch Caritas-Sprecherin Sonja Jöchtl bestätigt diesen Trend: "Die Zahl der Caritas-Spender nimmt ab, die Beitragshöhen aber steigen." Im internationalen Vergleich fallen die Spendenbeiträge hierzulande aber immer noch gering aus.

Wenn gespendet wird, dann am liebsten für Kinder, Tiere, die Bekämpfung des Welthungers sowie Obdachlose.

"Der typische Spender bei der Caritas ist Stammspender, weiblich und um die 60 Jahre alt", erklärt Jöchtl. Generell spenden Frauen, Menschen mit höherem Bildungsabschluss und ältere Menschen am häufigsten. "Großspenden haben wir nicht so viele, dafür bekommen wir oft Anrufe von Leuten, die Spenden wollen, aber jeden Cent zweimal umdrehen müssen".

Je näher, desto berührter

Die häufigsten Spendemotive sind Solidarität, Sympathie mit der Organisation, ein überzeugender Hilfeaufruf und Mitleid. Auch Art und Ort der Katastrophe beeinflussen das Spendenverhalten: "Je näher ein Ereignis beim potenziellen Spender ist, desto berührter ist er davon. Katastrophen, die sich direkt vor der Haustür ereignen, erreichen die meisten Spender", sagt Jöchtl. Problematisch sind allerdings schleichende Katastrophen, bei denen eine angemessene Resonanz in den Medien fehlt und es demenstprechend weniger Spenden gibt.

Spender wollen immer genauer wissen, wohin ihr Geld fließt. Auf der Homepage der Caritas kann man genau auswählen, wofür man spenden will: Kinder, Katastrophen im Inland oder doch Syrien. Können erhaltene Spenden in einem gewissen Bereich nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden, so bietet die Caritas den Spendern eine Rücküberweisung an, die auch immer wieder in Anspruch genommen wird.

Aktuell gibt es so viele Krisenherde wie schon lange nicht. Die Vergabe von Hilfeleistungen stellt daher eine große Herausforderung dar. "Auch Stammspender fragen uns immer wieder, warum wir bei diesem oder jenem aktuellen Konflikt nicht helfen. Dann müssen wir erklären, dass dieses Land in der Lage ist, sich selbst zu helfen und nicht auf uns angewiesen ist", berichtet Sonja Jöchtl.

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