1 Aufmacher.j - © Foto: Theo Kust

Künstlerische Verneigung im museum gugging

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„brut favorites.!“ im museum gugging ist die letzte Schau des scheidenden Leiters Johann Feilacher und Spiegel seiner langjährigen Aufbauarbeit.

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„brut favorites.!“ im museum gugging ist die letzte Schau des scheidenden Leiters Johann Feilacher und Spiegel seiner langjährigen Aufbauarbeit.

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Sechzehn Jahre – so lange hat Johann Feilacher als Gründer und künstlerischer Leiter das museum gugging geprägt. 52 Ausstellungen waren in dieser Zeit in der heimischen Stätte für Art Brut zu sehen. Als Kulturmanager, Künstler und Psychiater hat Feilacher das Zentrum für Kunst- und Psychotherapie zum international angesehenen Haus gemacht und stark in Sachen Vernetzung gearbeitet. Dies schlägt sich auch in seiner letzten Ausstellung nieder. In „brut favorites.!“ verbindet er wichtige Namen, die aus dem von ihm 1986 umgewandelten Haus der Künstler neben dem Museum hervorgegangen sind, mit Größen der internationalen Art Brut – allesamt Kunstautodidakten.

Granden und Junge der Art Brut

Da finden sich Namen, die man schon lange mit Gugging verbindet, wie Johann Hauser und August Walla. Daneben hängt eine feingliedrige Zeichnung von Manuel Griebler, den Feilacher als „aufkommendes Talent aus dem Haus der Künstler“ bezeichnet und der „die vielen Köpfe, die in seinem eigenen sind, und die Geister, die gelegentlich herumschwirren“, verewigt hat, wie der Kurator beschreibt. Diesen Werken gegenüber hat der Art-BrutKenner beispielsweise Arbeiten von Louis Soutter, Martín Ramírez und Judith Scott gestellt.

Soutter konnte gegen Ende seines Lebens krankheitsbedingt nur mehr mit den Fingern malen. So entstanden eindrucksvolle, mit schwarzer Tusche gefertigte Fingerzeichnungen, die dämonische Figuren zeigen. „Seine Werke werden selten verliehen und sind fast nie auf dem Markt“, ist Feilacher stolz, sie hier zu haben. „Mich fasziniert die kräftige, emotionale und letztlich simple Methode, etwas darzustellen – ähnlich wie bei Mary T. Smith, die ihren desolaten Zaun mit Fundstücken ausstopfte und diesen dann bemalte.“

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