Der Oscar Schindler von Ruanda

Werbung
Werbung
Werbung

Paul Rusesabagina rettete während des Genozids an fast einer Million Tutsi mehr als 1.200 Menschen das Leben. "Hotel Ruanda" erzählt seine Geschichte.

Das Grauen der größten menschlichen Tragödie seit dem Zweiten Weltkrieg liegt elf Jahre zurück: In Ruanda brach 1994 ein schrecklicher Bürgerkrieg aus, in dessen Verlauf die regierenden Hutu fast eine Million der Tutsi-Minderheit brutal ermordeten. Ein Genozid, der mit unvorstellbarer Grausamkeit systematisch durchgeführt wurde - die Hutu-Milizen zogen von Haus zu Haus und erschossen alle Tutsi, die sie finden konnten. Und der Westen sah zu.

Über diese Ereignisse einen Film zu drehen, ist ein schwieriges Unterfangen. Der irische Regisseur Terry George hat es versucht und für "Hotel Ruanda" eine Zugangsweise gewählt, die beinahe wie ein Heldenepos anmutet. George erzählt von dem Hutu Raul Rusesabagina (Don Cheadle), der als Manager eines Nobelhotels in Kigali arbeitet und schon vor dem Bürgerkrieg die rassistische Stimmung wittert. Als der Wahnsinn losbricht, versteckt er zunächst seine eigene Familie (seine Frau ist Tutsi) in seinem Hotel, das durch die Stationierung von un-Truppen unangreifbar scheint. Nach und nach fasst er sich ein Herz und versucht, so viele Tutsi wie möglich im Hotel Ruanda unterzubringen. Regisseur Terry George spart die Massaker-Bilder aus, konzentriert sich ganz auf diese wahre Geschichte, die 1994 mehr als 1200 Tutsi das Leben rettete. So ist "Hotel Ruanda" ein dichter, spannend erzählter Film geworden, der sein Grauen nicht aus den Bildern bezieht, sondern die Vorstellung des Unvorstellbaren den Zuschauern überlässt.

HOTEL RUANDA

CAN/UK/I/E/Südafrika 2004. Regie: Terry George. Mit Don Cheadle, Sophie Okonedo, Nick Nolte, Joaquin Phoenix. Verleih: Tobis Film. 121 Min.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung