Fantasy vom Feinsten

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HERR DER RINGE - DIE GEFÄHRTEN / Lord of the Rings I: The Fellowship of the Ring

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HERR DER RINGE - DIE GEFÄHRTEN / Lord of the Rings I: The Fellowship of the Ring

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Hobbit Frodo muß den Ring der Ringe, dessen Besitz dem bösen Sauron die Weltherrschaft ermöglichen würde, quer durch Mittel-Erde in Saurons Reich bringen, weil er nur dort zerstört werden kann. Der erste Teil der Film-Trilogie nach den weltberühmten Büchern von J. R. R. Tolkien erzählt von Frodos Aufbruch und von der Gruppe bestehend aus Hobbits, Menschen, einem Elf, einem Zwerg und einem Zauberer, die ihn ein Stück seines Weges begleitet. Ein vor allem in Bezug auf Ausstattung, Kamera und Regie großartig inszeniertes Fantasy-Abenteuer, wobei sich die zahlreichen Spezial-Effekte nicht in den Vordergrund drängen und einen trotzdem in Staunen versetzen können. Eine würdige filmische Umsetzung des Tolkien-Klassikers. Empfehlenswert ab 14.

J. R. R. Tolkien hat Mittel-Erde eigentlich hauptsächlich zu seinem eigenen Vergnügen erfunden: Ein Phantasie-Land, bevölkert von Menschen, Hobbits, Elfen, Zwergen, Gnomen und vielen anderen, zu dem er nicht nur eine genaue Geographie entworfen hat, sondern auch eine unglaublich umfangreiche Mythologie und Geschichte, und dazu 14 Sprachen, von "Elvish" bis "Rohan", mit Grammatik, Lexikon und eigenen Schriftarten. In dieses Universum verlegte er seine Geschichten, zuerst "The Hobbit", das von Bilbo Baggins' Abenteuern erzählt, und dann "The Lord of the Rings", Frodo Baggins' ungewöhnliche Reise durch Mittel-Erde.

An der Trilogie schrieb er von 1936 bis 1949 und dachte nicht im Traum daran, dass er gerade dabei war, einen Klassiker zu verfassen, dessen Name nahezu jedem in der westlichen Welt geläufig sein würde - auch wenn nicht ganz so viele Menschen die Bücher wirklich gelesen haben.

Eine Zeichentrickversion (1978) von "Der Herr der Ringe" gab es im Kino schon zu sehen, jetzt hat man sich erstmals an eine Realverfilmung der Geschichte gewagt. Produziert wurde für jeden der drei Teile ein Film, ins Kino sollen die Filme allerdings im Jahresrhythmus kommen.

Die Verfilmung des ersten Bandes, "The Fellowship of the Ring", wurde von Fans des Fantasy-Genres teils sehnsüchtig, teils angsterfüllt erwartet. Der Inhalt des Films weicht von dem des Buches nur relativ geringfügig ab, einiges - vor allem die zahlreichen Verweise auf die Mythologie - wurde ausgelassen, einiges wurde unter dramaturgischen Gesichtspunkten verändert; die Geschichte wirkt schlanker, aber keineswegs lückenhaft.

Während seines 111. Geburtstagsfestes verschwindet der Hobbit Bilbo Baggins plötzlich. Seinem jungen Cousin Frodo hinterlässt er alles, auch einen Zauberring, mit dessen Hilfe man sich unsichtbar machen kann. Der Zauberer Gandalf, ein Freund der Familie, erkennt allerdings bald, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Zauberring handelt: Es ist der Ring der Ringe, der dem, der ihn gemacht hat, dem Dark Lord Sauron, die Macht gibt, die Welt zu beherrschen. Durch eine Kette von Ereignissen, die sich über Hunderte von Jahren gezogen hat, ist Bilbo zufällig in den Besitz dieses Ringes gelangt, ohne jemals zu begreifen, was er da wirklich gefunden hat. Sauron ist nun dabei, seine Macht wiederzuerlangen, was ihm dazu nur fehlt, ist der Ring. Nun, da er erfahren hat, dass der Ring nicht verloren ist, sondern noch existiert, setzt er die neun Schwarzen Reiter, Besitzer weniger mächtiger Ringe, die eine Halb-Existenz zwischen Leben und Tod führen, auf Frodo an.

Nachdem Frodo von einem der Schwarzen Reiter verletzt worden ist, wird er in das Elfenreich Rivendell gebracht, wo er gesund gepflegt wird und auch Bilbo wieder trifft. In Rivendell wird beschlossen, dass der Ring vernichtet werden muss. Die einzige Möglichkeit, das zu tun, ist, den Ring mitten in Mordor, Saurons Reich, in den Mount Doom ins Feuer zu werfen. Frodo ist bereit, den Ring nach Mordor zu bringen, begleitet wird er von seinen Freunden, von Gandalf, Strider, dem Elfen Legolas, dem Zwerg Gimli und Boromir. Gemeinsam beginnen sie die lange Reise und bestehen einige Gefahren, bevor die Gruppe langsam auseinanderbricht. Frodo weiß, dass er von nun an alleine weitergehen muß, nur begleitet von seinem besten Freund Sam.

Die filmische Umsetzung dieser Geschichte ist unglaublich gut gelungen. Ausstattung, Set-Design, Maske und Kostüm sind äußerst detailliert, aber stets unaufdringlich; die Kamera ist teilweise ganz großartig, zeigt Mittel-Erde aus ungeahnten Perspektiven und in prächtigen Farben; ein sorgfältiger Schnitt sorgt für aufregende Fluchten und spannende Kämpfe. Vor allem aber die oftmals zur Anwendung gebrachten verschiedensten Trick-Techniken sind wohl dafür verantwortlich, dass diese Literaturverfilmung so gut gelungen ist: Sie stehen immer im Dienst der Geschichte und bleiben im Hintergrund.

Der erste Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie ist allen Fantasy- und Actions-Fans jedenfalls wärmstens zu empfehlen, aber auch allen, die von atemberaubenden Bildern auf der großen Leinwand in ihren Bann gezogen werden wollen. Dass der Film fast drei Stunden dauert, merkt man wohl nur in sehr unbequemen Kinos.

Neuseeland / USA 2001 - Produktion: WingNut Films / New Line Cinema / The Saul Zaentz Company - Produzent: Peter Jackson, Barrie M. Osborne, Tim Sanders - Verleih: Warner - Länge: 178 Min. - Regie: Peter Jackson - Buch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson, nach dem gleichnamigen Roman von J. R. R. Tolkien - Kamera: Andrew Lasnie - Schnitt: John Gilbert, D. Michael Horton, Jamie Selkirk - Musik: Enya, Howard Shore - Darsteller: Elijah Wood, Ian McKellen, Viggo Mortensen, Liv Tyler, Cate Blanchett, Sean Astin, Billy Boyd, Dominic Monaghan - BBWK: ab 12 - Prädikat: sehenswert

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