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Böse Fische

Der Sohn des Hai-Mafiabosses erliegt einem Ankerhaken und der unscheinbare Oscar ergreift die Chance beim Schopf: Er will in der Nahrungskette ganz nach oben. Als Walwäscher tut man sich dabei schwer. Als Haibezwinger ergibt sich das quasi von selbst. Dem unverdienten Helden schwimmen jedoch nicht nur die Herzen der Fischdamen entgegen, sondern auch die rachlustige Familie des Verblichenen.

Bunt und überladen gestaltet sich "Shark Tale", die animierte Komödie, welche die Macher von "Shrek" von ihrem Tauchgang mitgebracht haben. Doch nicht einmal vegetarische Haie, die eigentlich lieber Delfine wären, und deren "Capisce?" murmelnde Ganovenväter können darüber hinwegtäuschen, dass sich "Shark Tale" von einem Popkultur-Zitat zum nächsten hantelt. Zwischen Goldkettchen-beladenen Rap-Fischen und CNN-Reportern wird gar noch die Moral untergebracht, dass Geld allein nicht glücklich macht. Feine Einfälle gibt es zuhauf, doch werden sie beinahe von Gags erschlagen, die sich näher an der Oberfläche als am Meeresgrund befinden.

Was "Shark Tale" ausmacht, ist die Prominenz, die - in der Originalfassung - den Meeresbewohnern ihre Stimme leiht. Allen voran Mafiaboss Robert De Niro, der freudig seine gangsterlastige Filmografie parodiert.

Nicole Albiez

Große Haie, kleine Fische

Shark Tale

USA 2004. Regie: Eric Bergeron, Vicky Jenson. Mit den Stimmen von Robert De Niro, Will Smith, Angelina Jolie, Martin Scorsese, Renée Zellweger. Verleih:

United International Pictures. 90 Min.

Böse Rebellen

Claire möchte ihren Verlobten in der Schweiz überraschen, sie findet jedoch bloß eine Briefkastenfirma und einen Hinweis auf das fiktive zentralamerikanische Land "Coronado". Dort angekommen verfolgt sie seine Spur weiter und vermutet, dass ihr Freund von den Rebellen entführt wurde. Was dann folgt, sind wilde Verfolgungsjagden, an deren Ende Claire auch noch eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Revolution zukommt.

Produziert wurde "Coronado" von Volker Engel und Marc Weigert, die für die visuellen Effekte von "Independence Day" verantwortlich zeichnen. Ihr Ziel war es, mit geringem Budget (fünf Millionen Dollar) einen anspruchsvollen Unterhaltungsfilm zu machen. Für das Drehbuch aber wäre nichts außer einer Hand voll guter Ideen ausreichend gewesen. Stattdessen strotzt der Film nur so von fehlgezündeten Gags und einer ordentlichen Portion Revolutionskitsch. Die Anlehnung an "Indiana Jones" ist offensichtlich, aber anmaßend. Philipp Kainz

CORONADO

USA/MEX/CH 2003. Regie: Claudio Fäh. Mit Kristin Dattilo, Clayton Rohner,

John Rhys-Davies. Verleih: Einhorn Film. 88 Min.

Böse Burger

Freitagabend. Der Streber Harold hätte noch jede Menge zu tun, aber Mitbewohner Kumar beschließt: Jetzt muss gefeiert werden - mit einem Joint und einem Burger. Also auf zur nächsten Whitecastle-Burgerstation - was sich als nicht so einfach herausstellt. Ein wild gewordener Waschbär, Mädels mit Verdauungsproblemen, bibelfeste Hinterwäldler, rassistische Cops - also jede Menge untergriffige Schmähs säumen den Weg zur ersehnten Fastfoodmahlzeit.

Regisseur Danny Leiner hatte bereits bei der College-Hasch-Komödie "Dude, Where's My Car" die Finger im Spiel. Im Unterschied dazu gehören die beiden Protagonisten von "Harold & Kumar" der zweiten Einwanderer-Generation an. Ansonsten nichts Neues: Wer pubertären Fäkal-Sex-Humor mag, wird hier seine Freude haben. Magdalena Miedl

HAROLD & KUMAR

Harold and Kumar Go to White Castle

USA 2004. Regie: Danny Leiner.

Mit John Cho, Kal Penn, Paula Garcés, Verleih: Constantin Film. 87 Min.

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