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Enttäuschende Liebe

Die Verfilmung von Gaby Hauptmanns Roman "Suche impotenten Mann fürs Leben" tritt in die Fußstapfen der klassischen deutschen Beziehungskomödien à la "Das Superweib" und "Abgeschminkt". Die Geschichte ist nach allzu bekanntem Muster gestrickt: Carmen (Katrin Weißer) ist jung, hübsch, erfolgreich - und von der lendengesteuerten Männerwelt enttäuscht. Sie sucht ihren Seelenverwandten, dem es nicht nur um das Eine geht, sondern für den sie das Eine ist. Frustriert gibt sie eine ungewöhnliche Annonce auf. Durch eine Verwechslung gerät sie an ihren Märchenprinzen David (Tim Williams), der sich allerdings, um sie nicht zu enttäuschen, in ein instabiles und körperlich äußerst belastendes Lügennetz verstrickt. Die Geschichte, deren Ausgang spätestens bei Davids Auftritt absehbar ist, nimmt ihren Lauf. Unnatürlich wirkende Dialoge, die vorhersehbare Handlung und die penetrant gefühlvolle Filmmusik vernichten beides, Komik und Romantik. Gastauftritte von Karl Dall, Dirk Bach und Heiner Lauterbach geben zwar etwas Würze - dennoch gibt es von dieser Sorte Single Komödie schon genug.

Veronika Dolna

SUCHE IMPOTENTEN MANN

FÜRS LEBEN

D 2002. Regie: John Henderson. Mit

Katrin Weisser, Tim Williams, Sandra Leonhard. Verleih: Senator. 96 Min.

Lieber nicht

Das Sequel von "The Fast and the Furious", jene neunzig Minuten Adrenalin-Kino aus dem Jahr 2001, die binnen kurzer Zeit zum Klassiker unter Hobby-Tunern und GTI-Fahrern avancierten, muss ohne den Mann auskommen, der auch die Frauen der Speed-Freaks scharenweise ins Kino lockte: Vin Diesel. "2 Fast 2 Furious" lautet der vor Kreativität überschäumende Titel des Streifens, der unter Regisseur John Singleton ("Shaft") dem Look des Vorgängers treu bleibt und mit nicht enden wollenden Bildern von durchgedrückten Gaspedalen, hineingeschleuderten Schaltknüppeln und explodierenden Lachgaseinspritzungen aufwartet. Die Story rund um die illegale Rennszene Miamis steht dabei naturgemäß im Hintergrund: Die Rennszenen können mit französischen Standards, die mit Filmen wie "Ronin", "Taxi" oder "The Transporter" gesetzt wurden, nicht mithalten. Darüber hinaus fällt - mehr als nur ein Mal - die Banalität der geführten Dialoge unangenehm auf. Fazit: Mit dem Fahrrad ins Schwimmbad ist in jedem Falle sinnvoller als mit dem Flitzer ins Kino.

Lukas Grossebner

2 Fast 2 Furious

USA 2003. Regie: John Singleton. Mit Paul Walker, Tyrese, Eva Mendes, Cole Hauser, Chris "Ludacris" Bridges.

Verleih: UIP. 108 Min.

Doppelte Liebe

Eine erotische französische Dreieckskomödie hat Regisseur Robert Guediguian ("Marius et Jeannette") mit seinem Film "Marie-Jo et ses deux amours" produziert. Die attraktive Marie-Jo (Ariane Ascardi) lebt glücklich mit ihrem Ehemann Daniel (Jean-Pierre Darroussin), dem Leiter einer Baufirma, und ihrer halbwüchsigen Tochter Julie zusammen. Was man vorerst nicht ahnt: Marie-Jo hat einen Liebhaber, Marco (Gerard Meylan), den sie regelmäßig besucht und mit ihm entspannende Stunden verbringt. Langsam bröckelt aber die Fassade und ihr Ehemann kommt ihr auf die Schliche ...

So banal die Geschichte auch klingt: Sie ist es nicht. Der Unterschied zu ähnlichen Plots ist, dass Marie-Jo die beiden Männer aufrichtig liebt und sich einfach nicht entscheiden kann. Ein triftiger Grund, warum sie sich auf die Affäre einlässt, wird nicht geboten. Stattdessen verfolgt die Kamera charmante Szenen in der bezaubernden Stadt Marseille. Kameramann Roberto Berta hat den Hintergrund und das Licht sehr genau ausgearbeitet. Das Resultat sind weich gezeichnete Bilder. Die fröhlichen, zum Teil aber auch melancholischen Melodien verbreiten zusätzlich das typisch französische Filmflair. Die eigentliche Tragik der Geschichte wird dadurch relativiert und so dominiert beim Zuseher nach dem Kinobesuch das Gefühl, einfach einen schönen Film gesehen zu haben. Carolin Baghestanian

MARIE-JO ET SES DEUX AMOURS

F 2001. Mit Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Julie-Marie Parmentier, Jacques Boudet. Verleih:

Cinestar. 124 Min.

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