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DAS VERMÄCHTNIS DES „SOKRATES”. Von Hans Richtscheid. C. H. Beck, München. 307 Seiten. DM 19.80.

Seinen (hier schon gewürdigten) „Gesprächen mit .Sokrates” schickt Deutschlands fröhlicher Wissenschaftler und brillantest meditierender Existentialist diesen 2. Band einer Suche nach Gott und dem Menschen nach. Das Grundanliegen, aus der Sackgasse unserer Zeit, aus dem „Bankrott des Geistes” herauszuführen, ist zu begrüßen. Vorsicht lediglich bei den religiösen Palavern: Existentialisten neigen zu kirchenfreiem Pan-Theismus!

POLITIK UND GESCHICHTE. Von Theodor Fontane. Nymphenburger Ausgabe, Band XIX. Herausgegeben von Charlotte J oll e s (Kurt Schreinert t). Verlag H. Ellermann, München. 942 Seiten. DM 54.— (Subskriptionspreis DM 45.—).

Die hier schon oft belobte, vermutlich 28bändige (ä 1000 Seiten!) „große Nymphenburger” greift hier auf Band XIX zurück, im Kern auf Fontanes politische Prosa 1842 bis 1889, also die 48er-Revolution, die drei Bismarck-Kriege und die Reichsgründung. Viel erstmals Gedrucktes! Erstaunlich objektiv aus dem Munde des „Preußen der Literatur” der 66er-Krieg!

MARIE VON EBNER-ESCHENBACH — DR. JOSEF BREUER. Ein Briefwechsel, 1889 bis 1916. Berg- land, Wien. Herausgegeben von Robert A. Kann. 210 Seiten. S 65.—. Hier reden zwei gleichgestimmte Seelen, eine Dichterin und ihr Hausarzt (Freud-Vorläufer), über sich und das liberale Zeitalter, dessen eheliche Kinder sie beide sind. Trotzdem kommt die „Arbeiterzeitung” darin besser weg als die „Neue Freie Presse” und (natürlich) Lueger.

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